Minus von 20 Prozent
Illegale Grenzübertritte in der EU rückläufig
Im ersten Halbjahr 2025 sind illegale Grenzübertritte in der Europäischen Union (EU) um 20 Prozent zurückgegangen. Das geht aus vorläufigen Zahlen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hervor. Die meisten Grenzübertritte (39 Prozent) entfielen demnach auf den zentralen Mittelmeerraum.
Dort gab es laut Frontex ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Rückgänge vermeldete die Behörde hingegen auf der Westbalkanroute (Minus von 53 Prozent), an den östlichen Landgrenzen (-50 Prozent) und auf der westafrikanischen Route (-41 Prozent). Die Menschen, die registriert werden, kommen vor allem aus Bangladesch, Ägypten und Afghanistan. Deutlich zugenommen haben irreguläre Ausreisen nach Großbritannien (Plus von 23 Prozent).
EU-Kommissar Magnus Brunner (ÖVP), der für Migration zuständig ist, sagte, dass die Zusammenarbeit mit Drittstaaten weiter ausgebaut werden müsse. „Ein besonders gutes Beispiel dafür sind unsere Partnerschaften mit den Staaten des Westbalkans. Wir müssen die Kontrolle darüber haben, wer nach Europa kommen darf und wer nicht“, hielt der Politiker fest.
So hat sich die Zahl der Migrantinnen und Migranten an den EU-Außengrenzen im ersten Halbjahr 2025 entwickelt:
Griechische Regierung setzt Asylanträge von Libyern aus
In den vergangenen Tagen sind Tausende Migrantinnen und Migranten von Libyen aus über das Mittelmeer auf die griechische Insel Kreta gekommen. Das ist ein Anstieg von 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Reaktion will die griechische Regierung mindestens drei Monate lang keine Asylanträge dieser Menschen bearbeiten.
„Die Küste Libyens ist seit Jahren als Teil der Schmugglerroute bekannt. Das Land ist gefährlich für Migranten, niemand möchte in Libyen bleiben“, sagte Migrationsforscherin Judith Kohlenberger. „Nationale Regierungen versuchen zu suggerieren, dass die Seenotrettung ein Pull-Faktor für Flüchtende darstellt – man werde ja sowieso gerettet. Das Problem: Menschen würden trotzdem fliehen, auch wenn es keine Seenotrettung gäbe. Es würde dann mehr Tote geben.“ Derzeit stirbt laut Ärzte ohne Grenzen alle acht Stunden ein Mensch auf der Fluchtroute über das zentrale Mittelmeer. Der Seeweg wird laut Kohlenberger nicht so stark bewacht wie Landgrenzen.
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