Minus von 20 Prozent

Illegale Grenzübertritte in der EU rückläufig

Ausland
10.07.2025 13:33

Im ersten Halbjahr 2025 sind illegale Grenzübertritte in der Europäischen Union (EU) um 20 Prozent zurückgegangen. Das geht aus vorläufigen Zahlen der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hervor. Die meisten Grenzübertritte (39 Prozent) entfielen demnach auf den zentralen Mittelmeerraum.

Dort gab es laut Frontex ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. Rückgänge vermeldete die Behörde hingegen auf der Westbalkanroute (Minus von 53 Prozent), an den östlichen Landgrenzen (-50 Prozent) und auf der westafrikanischen Route (-41 Prozent). Die Menschen, die registriert werden, kommen vor allem aus Bangladesch, Ägypten und Afghanistan. Deutlich zugenommen haben irreguläre Ausreisen nach Großbritannien (Plus von 23 Prozent).

EU-Kommissar Magnus Brunner (ÖVP), der für Migration zuständig ist, sagte, dass die Zusammenarbeit mit Drittstaaten weiter ausgebaut werden müsse. „Ein besonders gutes Beispiel dafür sind unsere Partnerschaften mit den Staaten des Westbalkans. Wir müssen die Kontrolle darüber haben, wer nach Europa kommen darf und wer nicht“, hielt der Politiker fest.

So hat sich die Zahl der Migrantinnen und Migranten an den EU-Außengrenzen im ersten Halbjahr 2025 entwickelt:

Die Karte zeigt die Entwicklung der illegalen Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen von Januar bis Juni 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt gab es 75.900 Fälle, das sind 20 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die stärksten Rückgänge gab es am Westbalkan mit minus 53 % und an der östlichen Landgrenze mit minus 50 %. Zunahmen gab es auf den Routen nach Großbritannien mit plus 23 %, im westlichen Mittelmeer mit plus 19 % und im zentralen Mittelmeer mit plus 12 %. Quelle: Frontex.

Griechische Regierung setzt Asylanträge von Libyern aus
In den vergangenen Tagen sind Tausende Migrantinnen und Migranten von Libyen aus über das Mittelmeer auf die griechische Insel Kreta gekommen. Das ist ein Anstieg von 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Als Reaktion will die griechische Regierung mindestens drei Monate lang keine Asylanträge dieser Menschen bearbeiten.

„Die Küste Libyens ist seit Jahren als Teil der Schmugglerroute bekannt. Das Land ist gefährlich für Migranten, niemand möchte in Libyen bleiben“, sagte Migrationsforscherin Judith Kohlenberger. „Nationale Regierungen versuchen zu suggerieren, dass die Seenotrettung ein Pull-Faktor für Flüchtende darstellt – man werde ja sowieso gerettet. Das Problem: Menschen würden trotzdem fliehen, auch wenn es keine Seenotrettung gäbe. Es würde dann mehr Tote geben.“ Derzeit stirbt laut Ärzte ohne Grenzen alle acht Stunden ein Mensch auf der Fluchtroute über das zentrale Mittelmeer. Der Seeweg wird laut Kohlenberger nicht so stark bewacht wie Landgrenzen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt