Oberösterreich hat das erste richtig heiße Wochenende des Jahres hinter sich, doch der Hochsommer steht noch bevor. Große Hitze ist für viele Menschen mühsam und teils sogar lebensgefährlich. Nach mehreren Anläufen will die Landespolitik daher noch für diesen Sommer einen Hitzeschutzplan vorlegen.
Vor dem kurzen Wetterumschwung am heutigen Montag wurde gestern in Oberösterreich da und dort die 30-Grad-Marke geknackt – ein Vorbote auf einen vermutlich wieder heißen Sommer. 2024 war in Österreich das mit Abstand wärmste Jahr der Messgeschichte, und der Trend geht seit Jahren in die gleiche Richtung: Es wird immer heißer.
486 Hitzetote in Österreich
Was für Wasserratten am Badesee kein Problem ist, kann besonders für vulnerable Gruppen wie Kinder, chronisch Kranke oder ältere Menschen durchaus gefährlich sein: Laut Infrastrukturministerium starben im Jahr 2023 in Österreich 486 Menschen an den Folgen der Hitze.
Seit Jahren kaum Fortschritt
Die Grünen haben im oö. Landtag bereits mehrmals einen Hitzeschutz-Notfallplan gefordert – bisher ohne Erfolg. Dabei hat die Gesundheitsreferentin, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP), wie berichtet, schon 2019 einen ins Auge gefasst. Bis auf einige Verhaltenstipps auf der Website des Landes OÖ wurde aber nie etwas umgesetzt.
„In den nächsten Wochen“
Doch nun scheint tatsächlich etwas weiterzugehen. Auf die erneute Grünen-Anfrage im Landtag, wie sie das Land auf die bevorstehende Hitzebelastung vorzubereiten gedenke, antwortete Haberlander: „Es gibt in Österreich keine gesetzliche Verpflichtung. Nichtsdestotrotz arbeiten wir an einem Hitzeschutzplan. Der wird auch in den nächsten Wochen finalisiert.“
Wir gehen davon aus, dass es sich nicht um eine bloße Auflistung von Hitze-To-dos handelt, sondern um ein umfassendes Maßnahmenpaket, das alle Kriterien eines effektiven Hitzeschutzplans erfüllt.
Anne-Sophie Bauer, Klimaschutzsprecherin Grüne OÖ
Hitzewarnsystem des meteorologischen Dienstes
Als Basis des oberösterreichischen Plans dient der seit Juni 2024 vorliegende Nationale Hitzeschutzplan. Erarbeitet wird er laut Haberlander federführend von der Abteilung Gesundheit des Landes OÖ. Und welche Maßnahmen soll er enthalten? „Ein wesentlicher Punkt ist das Hitzewarnsystem der Geosphere Austria, die heuer erstmals solche Hitzewarnungen direkt und automatisch an die Bezirkshauptmannschaften, Magistrate, Krankenhäuser, Einsatzorganisationen, Apotheker- und Ärztekammer, Rehaeinrichtungen etc. ausschickt“, erklärt die LH-Stellvertreterin.
Die Klimaschutzsprecherin der Grünen, Anne-Sophie Bauer, zeigt sich in einer ersten Reaktion erfreut, bleibt aber dennoch skeptisch: Ein Hitzeschutplan dürfe keine „bloße Auflistung von Hitze-To-dos“ sein, sondern „ein umfassendes Maßnahmenpaket, das alle Kriterien eines effektiven Hitzeschutzplans erfüllt“.
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