Schönste Wanderrouten

Die schroffe Schönheit des Valschavieltals

Vorarlberg
13.06.2025 15:30

Das Valschaviel ist ein fast zehn Kilometer langes Seitental des Montafons. Eine steile Wander- und Bikeroute führt von Gaschurn, vorbei an der urigen Maisäßsiedlung bis zur Alpe Mardusa.

Eingebettet in die imposante Bergwelt des Montafons liegt Valschaviel, ein Seitental der Gemeinde Gaschurn sowie eine gleichnamige Alpe. Im Norden wird das Tal von der imposanten Madererkette des Verwallgebirges eingerahmt, mit der markanten Madererspitze (auch Valschavieler Maderer genannt), die 2769 Meter in den Himmel ragt. Die südliche Talbegrenzung bildet der Valschavielkamm mit dem Tavamunter Augstenberg, der 2489 Meter hoch ist. Nach Westen öffnen sich zwei Übergänge: das sanftere Gaschurner Winterjöchle und das deutlich höhere Valschavieljöchle, die beide in den Schönverwall führen – zum Oberlauf der Trisanna im benachbarten Tirol.

Daten & Fakten

Typ: fordernde Wanderung oder Bike-Tour Ausgangspunkt: Der Mountain Beach (Freizeitpark) in Gaschurn
Dauer: dreieinhalb bis vier Stunden (mit dem E-Bike) Voraussetzung: eine gute Grundkondition ist zwingend nötig
Ausrüstung: Fahrradhelm, Trekkingschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränken und Proviant (unterwegs gebt es keine Einkehrmöglichkeiten, auch in der Alpsaison nicht), Sonnenschutz, dem Wetter angepasste Kleidung
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 650 W (zum Beispiel ab Schruns Bahnhof bis zum „Explorer Hotel“ in Gaschurn)

Rauschen des Wildbachs als ständiger Begleiter
Die Bezeichnung Valschaviel kommt aus dem Rätoromanischen und bedeutet „Tal der Jöcher“. Es ist über eine ziemlich steile Strecke von Gaschurn aus erreichbar, entweder zu Fuß oder mit dem E-Mountainbike. Als Ausgangspunkt für eine sportliche Radtour kommt etwa der Mountain Beach in Gaschurn infrage. Man passiert das Explorer Hotel und zweigt nach der Brücke links auf das einspurige Anwohnersträßchen ab. Bald stößt man auf den ersten Wegweiser, der die Richtung nach Valschaviel anzeigt. Noch ein weiteres Mal geht es über eine Brücke und danach folgt man eine Zeit lang der Forststraße durch den Wald, mit dem Rauschen des Wildbachs als ständigen Begleiter. Die Tour startet gleich zu Beginn mit einem recht knackigen Anstieg, wobei noch heftigere Passagen kommen werden. Es gilt also, die Kräfte (sowie den Akku) gut einzuteilen.

Das Rauschen des Baches ist ein ständiger Begleiter.
Das Rauschen des Baches ist ein ständiger Begleiter.(Bild: Bergauer Rubina)
Eine Maisäßsiedlung im Valschavieltal.
Eine Maisäßsiedlung im Valschavieltal.(Bild: Bergauer Rubina)

Das wilde Seitental diente als Filmkulisse 
Vorbei am malerisch angelegten Fischteich geht es bis zur urigen Maisäßsiedlung auf 1560 Metern Höhe. Die ältesten Gebäude datieren aus dem 16. Jahrhundert, der Großteil dürfte allerdings aus dem 19. Jahrhundert stammen. Es sind einige Lawinenkatastrophen und Brände überliefert, weshalb immer wieder Hütten neu errichtet werden mussten. Baukundlich interessant ist deren Anordnung: Aus Gründen des Lawinenschutzes stehen die Maisäß-Häuschen in langen Reihen hintereinander. Valschaviel war über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Ort der Sommerweidewirtschaft. Die alte Maisäßsiedlung diente zudem als Kulisse in Joseph Vilsmaiers Film „Bergkristall“ (2004) nach der gleichnamigen Erzählung von Adalbert Stifter aus dem Jahr 1845.

Alpen-Brandlattich

Der Alpen-Brandlattich, auch Grüner Alpenlattich oder Gewöhnlicher Alpenlattich genannt, gehört zur Familie der Korbblütler. Diese teils stark gefährdete Wildpflanze wächst bevorzugt auf feuchten, nährstoffreichen Bergwiesen, an Bachufern und in lichten Wäldern der alpinen und subalpinen Regionen, wobei sie auf Höhenlagen zwischen 1000 und 2400 Metern aufsteigt. Charakteristisch für den Alpen-Brandlattich sind seine kräftigen, oft rötlich überlaufenen Stängel. Die Blätter sind deutlich gelappt und besitzen eine raue, teils behaarte Oberfläche. Zwischen Juni und August erscheinen die rötlichen bis purpurfarbenen Blüten, die für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Die Pflanze ist an die rauen klimatischen Bedingungen in höheren Lagen angepasst, benötigt jedoch ausreichend Sonnenlicht sowie eine kühle, frische Umgebung. Trockenheit wird in Maßen toleriert, allerdings gedeiht der Alpen-Brandlattich am besten in Böden mit mäßiger Feuchtigkeit. Gegenüber Kälte und Wind verfügt das Gewächs über eine starke Widerstandskraft. Aufgrund seiner speziellen Ansprüche an den Lebensraum ist der Alpen-Brandlattich zudem ein Indikator für naturnahe alpine Ökosysteme.

Der Alpen Brandlattich.
Der Alpen Brandlattich.(Bild: Bergauer Rubina)

Abseits der Maisäße gehört heute ein großer Teil von Valschaviel zum Europaschutzgebiet Verwall. Nach einem kurzen Fotostopp geht es weiter bergan, allerdings nicht mehr ganz so steil. Man passiert unterwegs mehrere Zuflüsse des Valschvielbaches und kleine Wasserfälle. Die Landschaft wird mit den gewonnenen Höhenmetern zunehmend schroffer. Schließlich gelangt man zur Mardusa-Alpe. Diese ist ein guter Platz, um eine wohlverdiente Rast einzulegen und den Ausblick auf das vor einem liegende Tal zu genießen. Mit etwas Glück kann man dabei auch Murmeltiere oder Gämse beobachten. In der Nähe befindet sich zudem ein kleiner Schrein, der Antonius von Padua (1195 bis 1231) gewidmet ist. Dieser ist im Laufe der Jahrhunderte zu einem der beliebtesten Volksheiligen geworden. Wohl auch deshalb, weil er dabei helfen soll, Verlorenes wiederzufinden – von alltäglichen Dingen über Wertsachen bis hin zum Glauben. Nach einer Stärkung geht es über dieselbe Strecke zurück nach Gaschurn.

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