„Abschiebungen“

Amok in Graz: FPÖ-Posting sorgt für Mega-Empörung

Oberösterreich
11.06.2025 13:12

Als der Polizeieinsatz im BORG Dreierschützengasse in Graz noch voll im Gange war, haute man in einem FPÖ-Büro im Linzer Landhaus bereits kräftig in die Tasten. Via Facebook kommentierte Klubobmann Thomas Dim: „Ich wiederhole mich: Ein Land ohne Abschiebungen ist ein Land ohne Schutz.“ Dieser Eintrag sorgt für riesengroße Empörung.  

Ganz Österreich und sogar darüber hinaus trauert mit den Opfern von Graz. Ein 21-jähriger Österreicher erschoss im Bundes-Oberstufenrealgymnasium in Graz-Lend zehn Menschen und verletzte elf weitere, ehe er sich selbst tötete. Die steirische Landeshauptstadt und mit ihr die gesamte Republik steht unter Schock.

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Ich wiederhole mich: Ein Land ohne Abschiebungen ist ein Land ohne Schutz.

Das Posting auf der Facebook-Seite von Thomas Dim

Als in der Schule die Lage noch unklar war, die „Krone“ aber bereits über erste Todesopfer berichten musste, entschied man sich im Büro des freiheitlichen Klubobmanns Thomas Dim, ein Posting auf Facebook abzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt war freilich noch alles unklar. Das gesamte Ausmaß dieser unbeschreiblichen Tragödie ebenso wie Details zum Täter. Dennoch ging man in dem FPÖ-Büro offenbar davon aus, dass hier jemand mit Migrationshintergrund so bestialisch gehandelt haben muss. 

Der Eintrag auf Facebook wurde um 10.53 Uhr geteilt, später dann der Text geändert. 
Der Eintrag auf Facebook wurde um 10.53 Uhr geteilt, später dann der Text geändert. (Bild: Krone KREATIV)

Das Posting auf der Facebook-Seite von FPÖ-Politiker Thomas Dim wurde um 10.53 Uhr online gestellt, mit den Worten: „Ich wiederhole mich: Ein Land ohne Abschiebungen ist ein Land ohne Schutz.“ Zu diesem Zeitpunkt durchsuchten Spezialeinsatzkräfte der Polizei noch immer das Schulgebäude, es gab keine gesicherten Informationen. Um 12.13 Uhr meldete die Polizei dann: „Die Lage ist gesichert, der Täter ist tot!“

Mitarbeiter postete auf Facebook-Seite seines Chefs
Im FPÖ-Büro griff man dann abermals zur Tastatur. Der ursprüngliche Beitrag wurde editiert und durch das Wort „Furchtbar!“ ersetzt. Das war um 12.28 Uhr. Im FPÖ-Büro im Linzer Landhaus ist man ob dieser Entgleisung auf Facebook einigermaßen zerknirscht. Wie gegenüber der „Krone“ versichert wird, habe nicht Dim selbst das Posting verfasst, sondern einer seiner Mitarbeiter. Mittlerweile wurde der Eintrag von der Facebook-Seite gelöscht. 

FPÖ versucht, Fall intern aufzuklären
Für die Freiheitlichen ist das keine Entschuldigung, erfuhr die „Krone“ aus dem Büro von Landesparteichef und Oberösterreichs FPÖ-Obmann Manfred Haimbuchner. Am Vormittag war man dabei, die Umstände und den Vorfall aufzuklären. Ob es personelle Konsequenzen gibt, war am Mittwochmittag unklar. 

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Das fragliche Posting wurde vom Social-Media-Team abgesetzt, das in dieser Situation vorschnell reagiert und sich im Ton vergriffen hat. Es ist inakzeptabel, aus einer derart schrecklichen Tragödie ein Politikum zu machen, worüber Dim sein aufrichtiges Bedauern zum Ausdruck bringt. Er zeigt sich zutiefst erschüttert von dieser menschlichen Katastrophe und drückt den Familien und Freunden der Opfer seine ehrliche Anteilnahme aus.

Stellungnahme des FPÖ-Klubs

Blauer Klub gibt Fehler zu: „Wir haben uns im Ton vergriffen“
Mittlerweile hat der FPÖ-Landtagsklub reagiert und bestätigt, das Posting abgesetzt zu haben. In einer Stellungnahme gegenüber der „Krone“ heißt es: „Das fragliche Posting wurde vom Social-Media-Team abgesetzt, das in dieser Situation vorschnell reagiert und sich im Ton vergriffen hat. Es ist inakzeptabel, aus einer derart schrecklichen Tragödie ein Politikum zu machen, worüber Dim sein aufrichtiges Bedauern zum Ausdruck bringt. Er zeigt sich zutiefst erschüttert von dieser menschlichen Katastrophe und drückt den Familien und Freunden der Opfer seine ehrliche Anteilnahme aus.“

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