In Innsbruck

Aktionstag im Kampf gegen die Flut an Fake News

Matthias Kettemann, Othmar Karas, Sophia Kircher und Valentin Meixner (von links) traten vor die Medienvertreter.(Bild: Johanna Birbaumer)

Ein Aktionstag gegen Desinformation fand am Freitag in Innsbruck statt. Auch Schulklassen wurden in Form eines Spiels sensibilisiert. Die Hauptbotschaft des Tages: „Nur verifizierte Inhalte teilen!“

Anlässlich eines Aktionstages gegen Desinformation luden das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Wien und das Europäische Forum Alpbach am Freitag in den „Media Campus Tirol“ ein. Am Vormittag durften Schulklassen das „Bad News Game“ spielen, in dem sie verschiedene Werkzeuge zur Bekämpfung von Desinformation – besser bekannt als Fake News – kennenlernten. Am Nachmittag fand beim „Hike & Talk“ ein Dialogspaziergang mit Politik, Wissenschaft und Medien zum Thema „Vertrauen und Wahrheit in der Demokratie“ statt.

Als Desinformation gelten Inhalte, die gezielt manipuliert und verbreitet werden, um die Empfänger zu täuschen oder in die Irre zu führen und bestimmte strategische, politische oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen.

Matthias Kettemann

Medienkompetenz in den Schulen wichtiger Hebel
Anwesend waren auch Tirols MEP Sophia Kircher (ÖVP), Othmar Karas, Präsident des Forums Alpbach, Professor Matthias Kettemann von der Universität Innsbruck sowie Valentin Meixner, Trainer bei „Understanding Europe“. Das Quartett gab in der Halbzeit eine Pressekonferenz.

„Als Desinformation gelten Inhalte, die gezielt manipuliert und verbreitet werden, um die Empfänger zu täuschen oder in die Irre zu führen und bestimmte strategische, politische oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen“, so die Definition von Kettemann. Vor allem über die Sozialen Netzwerke würden Fake News in Sekundenschnelle verbreitet. Sensibilisierung schon in der frühesten Kindheit und das Erlernen von Medienkompetenz in den Schulen sei das Um und Auf.

Wir bekommen teilweise zu viel Information und müssen jede kritisch hinterfragen.

Othmar Karas

„Brandbeschleuniger in Erosion der Demokratie“
„Wir bekommen teilweise zu viel Information und müssen jede kritisch hinterfragen. Desinformation ist ein Brandbeschleuniger in der Erosion der Demokratie“, so Karas. Der Schutz der Demokratie und eine mündige sowie aufgeklärte Gesellschaft seien eine „tägliche Aufgabe der EU“.

Indes verwies Kircher auf den Digital Services Act sowie den AI Act, mit denen auf europäischer Ebene Regularien und Gesetze im Umgang mit Sozialen Netzwerken und Künstlicher Intelligenz geschaffen worden seien. „Es geht dabei auch um den Schutz der Bevölkerung vor Einflussnahme aus dem Ausland.“ Meixner unterstrich, dass man „nur Inhalte in den Sozialen Netzwerken teilen soll, die man vorher verifiziert und geprüft hat“.