Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko schlägt Alarm! Der 81-Jährige zieht nach neun von 24 Rennen eine bittere Zwischenbilanz zur laufenden Formel-1-Saison – und stellt klar: „Wir haben den Konstrukteurstitel bereits abgeschrieben. Da haben wir keine Chance mehr.“ Und: „Es wäre eine Katastrophe, wenn Verstappen in Österreich nicht starten könnte.“
Der Rückstand auf WM-Leader McLaren beträgt bereits 49 Punkte. „Es sind nach wie vor drei bis vier Zehntelsekunden, die uns fehlen. Wir hatten uns erhofft, dass wir in Barcelona aufschließen, aber das ist leider nicht der Fall gewesen“, so Marko in seiner Kolumne für „Speedweek.com“.
Besonders bitter: Auch die Hoffnung auf technische Hilfe durch verschärfte Flügeltests blieb unerfüllt – McLaren bleibt laut Marko „einsam an der Spitze“. Mercedes und Ferrari haben aufgeschlossen, das Mittelfeld ist gefährlich nahe. Aber: „Zum Glück lösen sich die beiden McLaren-Fahrer an der Spitze ab. Einmal ist es Oscar Piastri, der die Nase vorn hat, einmal Lando Norris. Und es liegen noch 15 WM-Runden vor uns.“ Das gibt zumindest noch minimal Hoffnung auf die Fahrer-WM.
Marko weiß auch: „Wenn wir nicht besser werden, dann werden die WM-Chancen irgendwann einmal dahin sein. In der Konstrukteurswertung haben wir den Gesamtsieg bereits abgeschrieben, da haben wir keine Chancen mehr. Das hängt natürlich auch mit dem zweiten Fahrer zusammen, weil Yuki Tsunoda nur langsam in die Gänge kommt.“
„Viele bittere Pillen“
Auch der Spanien-GP verlief enttäuschend. „Ein dritter Platz wäre möglich gewesen“, so Marko. Am Ende wurde es – auch durch eine Strafe gegen Max Verstappen – nur Rang zehn. Eine Safety-Car-Strategie mit harten Reifen erwies sich als Fehler, hinzu kam der Frust bei Verstappen: „Das waren schon viele bittere Pillen, die er schlucken musste. Hinzu kommt noch, dass Russell nicht gerade sein bester Freund ist.“
„Es wäre eine Katastrophe, wenn ...“
Marko bezieht auch zur möglichen Rennsperre von Verstappen Stellung. Der vierfache Weltmeister braucht nur noch einen Strafpunkt, dann muss er zuschauen. „Es wäre eine Katastrophe, wenn er in Österreich nicht starten könnte. Aber davon gehen wir nicht aus, denn es ist ja wirklich nicht so, dass Max in jedem Rennen etwas anstellt. Nach Österreich fallen dann die ersten Strafpunkte wieder weg.“
Über Tsunoda sagt Marko: „Er hat in den drei jüngsten Rennen einen WM-Punkt geholt, und das ist natürlich nicht zufriedenstellend. Leider hat er beim Crash in Imola den neuen Unterboden und die anderen neuen Teile zerstört, deshalb fährt er derzeit auch nicht mit dem gleichen Set-up wie Max. Das liegt auch an der Zeitnot, denn ein neuer Unterboden braucht mindestens drei Wochen, bis er fertig ist. Es wird mit Hochdruck gearbeitet, damit er die neuen Teile in Kanada am Auto hat, und wir gehen davon aus, dass das auch funktioniert.“
Und: „Für Yuki ist das Auto noch nicht so präsent, er hat da mehr Mühe, und es kommt natürlich immer zu Einstellarbeiten, weil man viel probiert, wenn man hinten ist. Er braucht mehr Zeit, und die wird er auch bekommen. Wir gehen davon aus, dass er bis zum Saisonende im Auto sitzen wird.“
Positiv sieht Marko die Leistungen von Nachwuchsfahrern wie Isack Hadjar („ein ganz Schneller“) und Arvid Lindblad, der mit 17 Jahren bereits zwei Formel-2-Siege feierte. Lindblad sei „ein ganz großes Talent“ und ein F1-Aufstieg sei realistisch.
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