Vor zwölf Jahren wäre Hans Ruthner im Hochwasser beinahe ums Leben gekommen. Nun errichtete er aus Dankbarkeit ein prächtiges Gotteshäuschen.
Bei einer Kontrollfahrt mit einem Sturmboot während der Hochwasserkatastrophe im Juni 2013 hatten Hans Ruthner und vier Freunde (drei Jäger und ein Imker) nach in Not geratenen Tieren Ausschau halten wollen. Doch der Einsatz in Stephanshart im Bezirk Amstetten hätte ihnen beinahe selbst das Leben gekostet. Obwohl die Männer quasi mit dem Wasser aufgewachsen sind, sie die Gefahren solcher Fluten bestens kannten und Ruthner erfahrener Schiffsführer ist, gerieten sie in höchste Not. Ihr Boot kenterte.
Rettung in letzter Sekunde
Mit letzter Kraft konnten sie sich in einer Baumkrone an Ästen festhalten – direkt unter ihnen die reißende Donau. Ihnen war aber bewusst: An dieser entlegenen Stelle fernab des sicheren Ufers würde sie wohl niemand suchen. „Ich schrie so laut ich konnte in den Himmel: ,Herrgot hilf!‘“, erzählt Ruthner heute.
Durch den überlasteten Notruf mussten sie sich bei ihrer Rettung jedoch in Geduld üben, erst beim 21. Mal kamen sie durch. Alle waren bereits der Verzweiflung nahe. Die Situation schien noch aussichtsloser, als einer der fünf von der Strömung mitgerissen wurde. Doch praktisch im letzten Moment wurden alle gerettet.
Für Ruthner führten die Erlebnisse vor fast auf den Tag genau zwölf Jahren zu einem Umdenken und einem Lebenswandel: Es hat bei ihm die Liebe zu Gott massiv gestärkt. „Noch am Unglückstag begriff ich, welch ein Heer an Schutzengeln wir gehabt haben müssen, dass die Rettung meiner Überzeugung nach wie durch Gottes Hand geführt abgelaufen ist und wir alle diesen Unfall lebend überstanden haben“, schildert er.
Von der Neben- zur Hauptsache
Der Stephansharter erzählt seine Geschichte oft als Glaubenszeugnis und berichtete bereits im Rahmen mehrere Gottesdienste darüber. „Das Beten zu Gott ist für mich von einer Nebensache zur Hauptsache geworden“, berichtet er. Auch ein Heftchen und eine Broschüre mit Kurzgebeten hat Ruthner verfasst, die er gegen freie Spenden für Familien in Not verkauft.
Aus Dank für seine Rettung hat der handwerklich begabte Mostviertler nun mit vielen Helfern eine prächtige Kapelle gebaut, die bei einer Maiandacht von Gerhard Gruber, Pfarrer von Ardagger, nun geweiht wurde. „Das Gotteshäuschen ist ein Zeugnis des Glaubens und des Dankes“, lädt Ruthner ein, auch einmal in der Kapelle zu beten.
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