Bach nutzte seine erste Dienstreise als IOC-Präsident gleich zu einer politischen Stellungnahme. "Wie im antiken Griechenland können Olympische Spiele keine politischen Probleme lösen oder dauerhaft Frieden stiften", sagte der deutsche Jurist am Rande der Zeremonie. Olympische Spiele sollten der Welt und den Politikern aber zeigen, dass Konflikte friedlich beendet werden können. Die olympische Botschaft verstehe verschiedene Kulturen, Gesellschaften und Lebensführungen als Bereicherung. "Sie greift niemanden an und schließt niemanden aus", sagte der 59-Jährige.
14.000 Läufer sollen Fackel 65.000 Kilometer weit tragen
Nach der Entfachung des Feuers wurde die Fackel dem griechischen Skilangläufer Ioannis Antoniou übergeben. Die Flamme wird jetzt eine Woche lang durch Griechenland getragen und am 6. Oktober nach Moskau überführt, wo der längste Fackellauf der Winterspiel-Geschichte beginnt. Rund 14.000 Träger sollen die 1,5 Kilogramm schwere Fackel aus Aluminium insgesamt über 65.000 Kilometer weit tragen. Dabei soll das Feuer ins Weltall, auf eine Expedition zum Nordpol und auf den Grund des sibirischen Baikalsees geschickt werden. Auch Bach will als Läufer an dem Spektakel teilnehmen.
Bei den Feierlichkeiten am Sonntag, die weltweit im Fernsehen übertragen wurden, sprach er den russischen Olympia-Machern trotz Korruptionsvorwürfen, Menschenrechtsverletzungen, Kostenexplosion und des umstrittenen Anti-Homosexuellen-Gesetzes sein Vertrauen aus. "Ich bin mir sicher, Sotschi wird ausgezeichnete Spiele veranstalten, auf die wir uns alle freuen können", erklärte der deutsche Chef des IOC. Er stellte aber auch klar, dass das IOC "keine Form von Diskriminierung" dulden werde. Die Olympia-Charta sei zu 100 Prozent einzuhalten, so Bach.
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