Modefarben. Wien ist anders... Der einstige Slogan wirkt und stimmt noch immer, oder besser: immer wieder. Denn – fast – nur in Wien ändert sich auch durch Wahlen am politischen Kräfteverhältnis und danach an den Koalitionsfarben wenig bis nichts – geht man doch eine Woche nach den Gemeindewahlen am ehesten von einer Fortsetzung der rot-pinken Koalition aus, mit der die Stadt nach rot-grünen Jahren seit 2020 regiert wird. In den meisten anderen Bundesländern haben in der jüngeren Vergangenheit die Farben hingegen so sehr gewechselt, dass selbst ein Chamäleon vor Neid erblassen müsste. Wie wir in der Sonntags-„Krone“ zusammenfassen: Heutzutage trägt man in Österreich am liebsten Schwarz-Blau, wenn nicht überhaupt, wie seit dem vergangenen Dezember in der Steiermark, gleich Blau-Schwarz. Es scheint die Modefarbe der mittleren Zwanzigerjahre zu sein.
Vor Umfärbung verblasst. Rot hat nun bereits in fünf Bundesländern nichts oder fast nichts zu melden. Und nur noch in zwei Bundesländern regiert derzeit, was einst „große Koalition“ hieß: ÖVP mit SPÖ oder andersrum SPÖ mit ÖVP. Nicht gänzlich ausgeschlossen zwar, dass sich die SPÖ in Wien die am Boden liegende Stadt-ÖVP zum Billig-Partner wählt – aber das gilt nicht als die wahrscheinlichste Variante, wie auch eine Koalition mit den Grünen wie in den 10-er-Jahren. Denn sich einen grünen Anstrich zu geben, das ist weitum aus der Mode gekommen. Vor fünf Jahren regierten sie noch in vier Bundesländern mit, jetzt bloß – und das erstmals – im kleinen Burgenland. Doch am wenigsten zu übersehen bleibt: So blaustichig wie jetzt war die Österreich-Karte noch nie. Freilich nur, wenn es um die Bundesländer geht. Denn im Bund ist Blau schon vor der Umfärbung verblasst. Behalten jene recht, die meinen, das werde sich unter Herbert Kickl auch nicht ändern?
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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