Seit 2018 ist Christian Ebenbauer Vorstand der Fußball-Bundesliga ++ Im Gespräch mit der „Krone“ äußerte sich der 48-Jährige über Ziele, Idole und den künftigen TV-Vertrag!
„Krone“: Am Freitag startet die Bundesliga in das Frühjahr – wie groß ist da bei Ihnen bereits die Vorfreude?
Christian Ebenbauer: Sehr groß, wenn man bedenkt, dass wir derzeit einen Zweikampf an der Spitze haben und es gleich mit diesem Duell los geht. Wir hoffen, im Frühjahr bei den Zuschauern jenen Saison-Rekord zu löschen, den wir vor der Heim-EM 2008 hatten. Damals knackten wir die 9000er-Marke, derzeit halten wir bei 8700.
Bekannte Gesichter wie Martin Hinteregger oder Karim Onisiwo sind retour. Inwiefern tun sie der Liga gut?
Wir freuen uns, beide wieder in der Liga zu sehen. Sie sind Vorbilder und Integrationsfiguren, die auch Fans mitreißen. Was hoffentlich auch dazu führen wird, dass noch mehr junge Fans mit dem Fußball beginnen.
Die Ausschreibung für den neuen TV-Vertrag ab der Saison 2026/27 steht bevor – wie ist der Status quo?
Die Ausschreibung startet voraussichtlich im März. Um einen halbwegs ruhigen Sommer zu haben, wäre es wünschenswert, dass wir bereits bei der Klub-Konferenz im Juni beschließen können, wie es ab 2026 aussieht.
„Sie sind Vorbilder und Integrationsfiguren, die auch Fans mitreißen!“
Christian Ebenbauer
Eigenvermarktung, ein Partner oder mehrere Partner – was will die Bundesliga?
Derzeit steht definitiv die Wert-Maximierung im Vordergrund, mit Berücksichtigung der Wünsche der Fans. Wir in Österreich sind noch eine der wenigen Ligen in Europa, die eine Unterscheidung bei den Anspielzeiten im Sommer und im Winter machen.
Wird im Zuge des neuen TV-Vertrages auch über Themen wie das Liga-Format oder die Punkteteilung diskutiert werden?
Das Format bleibt bestehen: eine 12er- Liga und darunter eine 16er-Liga. Die Punkteteilung wird mit den Klubs laufend evaluiert. Sie bringt Spannung und das macht die Liga attraktiv – daher bin ich ein Befürworter.
Auf wie viele Jahre soll der neue TV-Vertrag anberaumt sein – und sind die kolportierten 41 Millionen Euro, die Sky derzeit pro Saison für die Rechte zahlt, das Minimalziel?
Von mir wird verlangt, eine bestmögliche Wert-Maximierung bei den medialen Rechten zu schaffen. Was die Dauer betrifft, wird sie zwischen ein und fünf Saisonen liegen. Bei einer Eigenverwertung kann man auch langfristiger denken.
Ungewohnt werden die Wiener Derbys ohne Auswärts-Fans. Inwiefern schadet dies der Liga?
Es ist bedauerlich. Der Fußball lebt von Unterstützung für beide Teams, bei den letzten Derbys wurden da Grenzen überschritten. Daher waren Klubs zu diesem Schritt gezwungen. Die Hoffnung ist, schnellstmöglich wieder Fans von beiden Seiten zu sehen. Dazu bedarf es Änderungen – das ist beiden Klubs bewusst.
„Bei den letzten Derbys wurden Grenzen überschritten!“
Christian Ebenbauer
Österreich verliert ab dem Sommer seinen Fixplatz in der Champions League – drohen uns nun tristere Zeiten?
Im UEFA-Report sieht man, dass unsere Klubs, wenn man wirtschaftliche Kennzahlen dem sportlichen Erfolg gegenüberstellt, in den letzten Jahren überperformt haben. Mit Platz 13 sind wir nun dort, wo wir von den Zahlen her liegen sollten. Dennoch hoffe ich, dass die Klubs wieder einen Sprung nach vorne machen.
Die deutsche Bundesliga testet, Zuschauer in den Stadien über VAR-Entscheidungen zu informieren. Ist dies auch in Österreich geplant?
Wir sind in Gesprächen, es gibt dafür noch keinen Zeitplan. Themen wie die Torlinien- oder die Abseitstechnologie werden frühestens im Zuge des neuen TV-Vertrages zum Thema.
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