Das aktuelle Modell der Telekommunikationsbranche mit Pauschalen für unbegrenzte Datennutzung behindere den Breitbandausbau. Dies lasse sich "durch Volumentarifierung ändern", also wenn dem Endkunden die Kosten entsprechend seinem verbrauchten Datenvolumen berechnet werden.
Normalnutzer "zahlen die Zeche mit"
Dresselhaus hält Tempobremsen für schnelles Internetsurfen bei Erreichen eines bestimmten Datenvolumens, wie sie etwa von der Deutschen Telekom im April angekündigt wurden, für gerechtfertigt. Bei Flatrate-Modellen zahlten Normalnutzer "für Vielnutzer die Zeche mit", sagte Dresselhaus. Daher sei es gerechtfertigt, wenn Vielnutzer "einige Euro mehr zahlen".
Beim schnellen Surfen über das Handy seien Tempobremsen ab einem bestimmten verbrauchten Datenvolumen längst Realität, sagte Dresselhaus. Grundsätzliches Problem der Kommunikationsanbieter sei, dass diese "massiv investieren", um ihr Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig stünden diesen Investitionen nicht zwingend auch steigende Einnahmen gegenüber.
Telekom ruderte nach Kritik an Drossel-Plänen zurück
Die Deutsche Telekom hatte im April angekündigt, künftig die Geschwindigkeit von Internetanschlüssen zu drosseln, wenn ein bestimmtes monatliches Datenvolumen erreicht ist - ähnlich wie dies bei Handyanschlüssen bereits der Fall ist. Diese Ankündigung hatte einen Proteststurm von Verbrauchern und in Teilen der Wirtschaft ausgelöst. Technisch umgesetzt werden soll die Tempobremse voraussichtlich erst 2016, sie gilt aber bereits für alle seit Mai abgeschlossenen Neuverträge bei der Telekom.
Die Deutsche Telekom ist mittlerweile ein Stück zurückgerudert und hat angekündigt an, die Anschlussgeschwindigkeit bei Erreichen der Volumengrenzen weniger stark zu drosseln als ursprünglich geplant. Zudem will der Konzern bis zur technischen Umsetzung der Drosselung 2016 prüfen, die Volumengrenze bei steigendem allgemeinen Datenverbrauch der Endkunden nach oben zu setzen.
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