Es drohten große Schäden, sagte der Minister. "Wenn also Unternehmen ihre Geschäftsgeheimnisse, ihre Patente, ihr Know-how gestohlen wird, dann ist das schon signifikant." Es habe erhebliche Auswirkungen, wenn eine Firma über Tage online nicht erreichbar sei. In diesem Bereich wachse auch die Dunkelziffer stetig.
"Wir haben es inzwischen auch mit einem Tätertyp zu tun, der anders als vor zehn, 15 Jahren nicht der hoch spezialisierte Computerfreak ist", erläuterte der Politiker. Gegenwärtig beobachteten die Ermittler eine Vernetzung von organisierter Kriminalität und Cyberkriminalität. Dies führe unter anderem dazu, dass jeder gewöhnliche Kriminelle alles einkaufen könne, vom Trojaner genannten Spionageprogramm bis hin zu Schadsoftware.
Angriffe oft zu komplex für Einzeltäter
Auf Nachfrage wollte Friedrich sich nicht dazu äußern, ob ein großer Teil der Cyberattacken auf die deutsche Wirtschaft aus China kommen könnte. "Ich gehe nicht so weit, einzelne Länder zu beschuldigen." Allerdings seien manche Angriffe so komplex, dass dahinter kaum ein Einzeltäter stecken könne.
Im Februar hatte eine US-Sicherheitsfirma einen Bericht vorgelegt, demzufolge die abgeschottete Militäreinheit "61398" mit Sitz in Schanghai (siehe Infobox) ununterbrochen Angriffe auf viele Industriezweige verübt habe. Chinas Verteidigungsministerium wies die Vorwürfe scharf zurück. US-Präsident Barack Obama warnte nach Bekanntwerden der Anschuldigungen vor einer immer größeren Gefahr durch Hackerangriffe.
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