Keiner der getesteten Helme erhielt das Prädikat "sehr gut", vier erreichten immerhin ein "gut". Fünf Helme wurden mit "befriedigend" beurteilt, zwei wurden wegen gravierender Schwächen bei der Stoßdämpfung auf "genügend" abgewertet. Getestet wurden die Kriterien Unfallschutz, Sicht/Visier, Aerodynamik/Geräusche sowie Handhabung/Komfort.
Mit "gut" wurden der NOLAN N86 Classic, der SHARK S 900 C, der HJC IS-17 und der PROBIKER RSX5 bewertet. Die vier Modelle, die bis auf den PROBIKER die teuersten im aktuellen ÖAMTC-Test sind, sind in fast allen Bereichen sehr ausgewogen. "Einzige Ausnahme: Der HJC, bei dem sich deutliche Schwächen bei der Stoßdämpfung am Kinnbügel zeigten", so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Nachholbedarf gibt es bei SHARK, HJC und PROBIKER außerdem im Bereich der Aerodynamik bzw. Akustik. Diese Helme sind schlicht und einfach zu laut." In Bezug auf Sicht und Visier kann man hingegen bei allen vier Modellen bedenkenlos zugreifen.
Fünfmal befriedigend, zweimal abgewertet
Einen "Dreier" bekommen NEXO Fiber Comfort Air, HELD Brave, MTR S-811, GVI 40.2. GT und RÖMER Ulm. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, gemeinsam ist den Helmen ein mittelmäßiger Unfallschutz und die zu laute Geräuschkulisse im Inneren. Zwei Testkandidaten mussten sogar auf "genügend" abgewertet werden. Sowohl beim ROCC 520 als auch beim LS2 FF384 II wurden gravierende Schwächen bei der Stoßdämpfung festgestellt. Dabei können beide Helme in anderen Punkten, vor allem im Kriterium Sicht/Visier durchaus überzeugen und lassen die Konkurrenz teilweise hinter sich. Die beiden Testverlierer kosten 145 bzw. 175 Euro.
Tipps für den Helmkauf
Beim Helm zu sehr aufs Geld zu schauen, ist sicher der falsche Weg. "Der aktuelle Test zeigt aber, dass es auch abseits der teuersten Produkte gute Alternativen gibt", so Kerbl. Vor allem für Gelegenheitsbiker können die günstigeren Helme eine Option sein. Egal, wie viel der Helm letztlich aber kostet - einige grundlegende Tipps sollten beim Kauf auf jeden Fall beachtet werden:
Größe: Der Helm soll rundum am Kopf "fest" sitzen, darf aber nicht drücken. Da sich die Innenausstattung im Laufe der Benutzung noch etwas "setzt", darf der Helm nicht zu groß ausgewählt werden. Bei geschlossenem und korrekt eingestelltem Kinnriemen darf sich der Helm auch mit hohem Kraftaufwand nicht nach vorn vom Kopf abziehen lassen. Wichtig ist auch, dass der Kinnriemen nicht am Kehlkopf aufliegt.
Farbgebung und Visier: Helle, leuchtende Töne sind im Sinne einer besseren Sichtbarkeit zu bevorzugen. Als weitere Faktoren können die optische Qualität und die Beschlagneigung des Visiers überprüft werden. Wenn dabei das Visier geschlossen ist, kann man auch testen, ob ausreichend Frischluftzufuhr gegeben ist.
Praxistest: Ist ein passendes Modell gefunden, sollte es mindestens zehn Minuten lang im Geschäft getragen werden. Eventuelle Druckstellen und Hautunverträglichkeiten können in diesem Zeitraum spürbar werden. Nach Möglichkeit kann man eine Probefahrt mit dem Helm durchführen. So kann man die Gegebenheiten auf dem eigenen Motorrad am besten überprüfen.
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