Bucher hatte am Mittwoch einen weiteren Eurofighter-U-Ausschuss gefordert. Ihm waren Akten des Wirtschaftsministeriums zu den Gegengeschäften zugespielt worden (siehe Infobox). In den Unterlagen sollen demnach Magna-Firmen Gegengeschäfte im Zusammenhang mit dem Eurofighter beim Wirtschaftsministerium geltend gemacht haben.
Bucher: "Neuer U-Ausschuss muss prüfen"
"Laut Akt hat Frank Stronachs Magna bei fünf Geschäften im Wert von 27,3 Millionen vom Eurofighter-Deal profitiert", sagte der BZÖ-Chef am Donnerstag. Demgegenüber stehen aber Stronachs Aussagen vor dem Eurofighter-U-Ausschuss 2007. Zitat aus dem Parlamentsprotokoll: "Wir haben damit nichts zu tun. Die Magna hat nicht im Geringsten von den Eurofightern profitiert." Stronach, so die nunmehrige Schlussfolgerung Buchers, habe vor dem "U-Ausschuss nicht die Wahrheit gesagt". "Das ist eine miese Optik, das alles hat ein neuer U-Ausschuss zu prüfen", erklärte der Chef der Orangen.
Stronach: "War nie in das Thema involviert"
Stronach stellte dazu in einer Aussendung am Donnerstagabend fest, er begrüße weitere Untersuchungen zum Thema Eurofighter: "Immer, wenn etwas den leisesten Anschein der Korruption hat, sind wir dafür, dass alles aufgeklärt wird - insbesondere, wenn es um das Geld der Steuerzahler geht, denn wir stehen für Transparenz." Stronach bekräftigte: "Ich war in keiner Weise in das Thema Eurofighter involviert." Magna habe nie Teile für EADS produziert, Magna produziere Autobestandteile für viele Autohersteller in der ganzen Welt. "Ich möchte noch einmal betonen, dass weder Magna vom Kauf der Eurofighter profitiert hat noch ich selber."
BZÖ-Chef nimmt auch ÖVP-Berater ins Visier
Doch nicht nur gegen Stronach, auch gegen die ÖVP liefern die Akten dem BZÖ-Chef Munition: Allein die Firma Böhler hätte demnach 2002/2003 55 Gegengeschäfte im Wert von 14,5 Millionen Euro zum Eurofighter-Deal abgewickelt – manche sogar, bevor der Jet-Vertrag unterzeichnet war, wie Bucher der "Krone" verriet. In dieser Zeit war Claus Raidl Vorstandsvorsitzender von Böhler. Raidl gilt als Berater der ÖVP, er engagierte sich auch im steirischen Landtagswahlkampf.
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