Die Pflanzenwelt liebt ihn, viele Bewohner aber nicht: Warum Mist der beste Dünger für die Bauern und Gartenliebhaber ist.
Eines ist klar: Es ist nicht gerade der angenehmste Geruch, der besonders jetzt im Frühjahr wahrzunehmen ist. Die Rede ist von Mist, Jauche und Gülle. Während es für die Bevölkerung in ländlichen Dörfern normal ist, dass der Bauer seine Felder damit düngt, ärgert man sich nicht selten im städtischen Gebiet oder in Siedlungen.
„Menschen wollen oft nicht verstehen, warum wir diese Arbeit machen. Sie halten den Gestank nicht aus, werden ungut und nicht selten muss man sich blöde Sprüche anhören“, erzählt Landwirt Erich Rohrer aus Lind im Drautal. Er selbst habe mit diesen Problemen nicht zu kämpfen. „Aber Kollegen aus der Stadt“, fügt er hinzu.
Und das, obwohl die Landwirte bereits versuchen, den Gestank zu minimieren. „Mit Mitteln wie dem Vulkangesteinsmehl wird der Ammoniakanteil reduziert. Den Pflanzen stehen dadurch auch mehr Nährstoffe zur Verfügung. Außerdem achten wir darauf, dass der Mist direkt nach der Ausfahrt in den Boden eingearbeitet wird, auch das verringert den Gestank.“
Dass Mist für die Artenvielfalt, für die Natur, die Mikronährstoffe von besonderer Bedeutung ist, dürften wohl viele vergessen. „Mist ist ein natürlicher Wirtschaftsdünger, durch seine Verwendung kann der Bedarf an künstlich erzeugten Düngemitteln deutlich reduziert werden“, so Rohrer.
Auch bei Gartenliebhaber beliebt
Während sich viele aufregen, geben andere für den Kot der Tiere gerne Geld aus. „Wir verkaufen den Mist sogar, weil die Gartenliebhaber darauf abfahren und wichtige Pflanzennährstoffe darin enthalten sind“, erklärt der Bauer, der Mutterkuhhaltung und einen Schweinebetrieb führt.
Besonders gut für den Boden ist Gülle. „Neben den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium sind auch Schwefel, Magnesium, Kalzium sowie Spurenelemente enthalten. Zudem versorgt die Gülle den Boden mit organischer Substanz als Nahrung für das Bodenleben“, erklärt der 59-Jährige: „Die Gülle verunreinigt das Grundwasser nicht. Denn wir Bauern haben auf einiges zu achten. Wie zum Beispiel einen gewissen Abstand zu Flüssen und Bächen einzuhalten.“
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