Umweltschutz in Nardò

Ausbau von Porsche-Teststrecke in Italien gestoppt

Motor
28.03.2024 09:29

In Italien bekommt Porsche Ärger mit Umweltschützern. Diese wehren sich gegen Pläne des deutschen Autoherstellers, die schnellste Teststrecke der Welt im süditalienischen Nardò am Stiefelabsatz Italiens auszubauen, für die 450 Millionen Euro ausgegeben werden sollen. Die süditalienische Region Apulien, in der sich Nardò befindet, hat jetzt das Projekt gestoppt.

(Bild: kmm)

„Die Region will das öffentliche Interesse an der Durchführung des Projekts mit dem Umweltschutz in Einklang bringen. Wir haben in Übereinstimmung mit dem Umweltministerium beschlossen, einige Aspekte des Projekts zu überdenken“, teilte der Präsident der Region Apulien, Michele Emiliano, mit.

Bis 500 km/h möglich
Auf einem gigantischen Hochgeschwindigkeitsring im Süden Italiens testet Porsche innovative Autos. Das Testgelände Nardò Technical Center (NTC), im Besitz von Porsche und betrieben von Porsche Engineering, zählt zu den schnellsten Fahrbahnen der Welt. Bei der kreisrunden Renn- und Teststrecke handelt es sich um eine von nur wenigen Strecken, auf denen Fahrzeuge bis zu 500 km/h erreichen können. Die 1975 von Fiat eröffnete Teststrecke in der Kleinstadt Nardò am Golf von Tarent gehört seit 2012 zur Entwicklungsabteilung von Porsche. Neben dem Hauptparcours gibt es noch 20 weitere, kleinere Teststrecken. Per Luftlinie sind es nur zwei Kilometer bis zu den Sandstränden der Adria.

Neun neue Strecken geplant
Im Lauf der Jahre hat sich das Nardò Technical Center mit einer Fläche von über 700 Hektar zu einem der weltweit innovativsten Zentren für die Hochleistungsprüfung und Entwicklung der intelligenten und vernetzten Fahrzeuge gewandelt. Jetzt will das Testzentrum mit seinen 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter kräftig wachsen. So hegt Porsche ambitionierte Ausbaupläne, für die der Konzern 450 Millionen Euro springen lassen will. Im Fokus steht autonomes, vernetztes Fahren. Neun neue Strecken sollen auf dem Porsche-Areal entstehen.

Uralte Steineichen sollen geopfert werden
Für das Projekt müssen jedoch 300 Hektar Landschaft geopfert werden – auch ein großer mediterraner Wald mit uralten Steineichen soll weichen. Das Areal gilt als Schutzgebiet und als eine der letzten grünen Lungen der Gegend. 40.000 Unterschriften wurden unter der Bevölkerung gegen die Abholzung des Waldes gesammelt. Gegen die Entscheidung der Region, die Porsches Entwicklungspläne in der Gegend genehmigt hat, reichten Umweltschutzverbände bei einem Verwaltungsgericht Beschwerde ein.

Die Umweltaktivisten begrüßten den Beschluss der Region Apulien. „Wir sind froh, dass der gesunde Menschenverstand gesiegt hat. Es wäre unannehmbar, dass unsere Politiker unseren Wald, unsere Umwelt und unsere Viehzucht ruinieren“, kommentierte Maria Teresa Corsi, Sprecherin der Gruppierung „Grüne, Umwelt und Gesellschaft“ in der Region Apulien.

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