Was dahintersteckt

Pollen: Massive Belastungen stehen bevor

Leben
22.03.2024 10:27

Die Pollenbelastung nimmt aktuell zu – vor allem Esche und Birke machen Allergikern derzeit zu schaffen. Grundsätzlich beginnt die Pollensaison früher, dauert länger und ist intensiver. Kurz: Uns steht eine „Achterbahn an Belastungen“ bevor.

Schon im Februar sorgten hohe Temperaturen und erhöhte Allergikerbelastung. Vor allem Schneeglöckchen, Haselstrauch und Marille blühten vorzeitig, im Vergleich zum Mittel der Periode von 1991 bis 2020 sogar 18 Tage früher.

„Kein Jahrhundertereignis“
Das ist jedoch keineswegs ein Rekord – in den letzten beiden Jahren war der Blühbeginn noch früher. Helfried Scheifinger von Geosphere Austria verweist auf massive jährliche Schwankungen. Insgesamt liege der heurige Blühbeginn der Hasel auf Platz sieben, wenn man die vergangenen 79 Jahre betrachte. Um ein „Jahrhundertereignis“ handele es sich demnach nicht.

Die hohen Temperaturen beeinflussen auch die Pollensaison. Die gleichzeitige Vollblüte von Hasel und Erle Anfang Februar hat die Last der Allergiker erhöht. 

Frühblüher „summieren Temperaturwerte auf“
Auch, wenn es bei manchen Frühblühern keine großen Verschiebungen gegeben habe, da der Jänner im Vergleich zum Vorjahr eher kalt war. Frühblüher würden die Temperaturwerte quasi aufsummieren und zu blühen beginnen, wenn eine gewisse Grenze überschritten werde. Es sei zu erwarten, dass bei zunehmend warmen Temperaturen vor allem Anfang des Jahres die Frühblüher immer früher blühen.

Noch im März folgt die Blüte der Gräser, die voraussichtlich ähnlich stark wie im Vorjahr sein wird. (Bild: sunnychicka - stock.adobe.com)
Noch im März folgt die Blüte der Gräser, die voraussichtlich ähnlich stark wie im Vorjahr sein wird.

Saison beginnt früher und ist intensiver
Es ist eine einfache Rechnung: Aufgrund der klimatischen Veränderungen beginnt die Blüte allergologisch bedeutsamer Pflanzen immer früher, endet später und wird teils auch intensiver. Einen Überblick finden Sie unter polleninformation.at.

„Achterbahn an Belastungen“
„Die bisherige Pollensaison war eine Achterbahn an Belastungen“, so auch Markus Berger, Leiter des Polleninformationsdienstes. „Ende Jänner/Anfang Februar begann die Hasel mit ihrer Blüte, gefolgt von der Erle, die bis Anfang März stäubte. Die Erlenpollensaison war durchschnittlich, jedoch gab es außergewöhnlich hohe Belastungsspitzen gefolgt von geringem Pollenflug.“ Die Esche legte einen rekordverdächtigen Frühstart hin. „Durch die milden Temperaturen erwarten wir auch einen verfrühten Start der Birke.“

Die Eschen blühen wieder früh – und Pollenallergiker leiden ... (Bild: APA/dpa/Markus Scholz)
Die Eschen blühen wieder früh – und Pollenallergiker leiden ...

Noch im März folgt die Blüte der Gräser, die voraussichtlich ähnlich stark wie im Vorjahr sein wird. Beifuß und Ragweed blühen vom Spätsommer bis in den Herbst hinein und beschließen die Pollensaison – kurz bevor die Purpurerle im Dezember den Weihnachtsfrieden stört.

Wie erfolgt die Behandlung einer Pollenallergie?

Die häufigsten Symptome einer Pollenallergie sind eine laufende Nase, juckende und tränende Augen, Niesen und Husten. In einigen Fällen kann die Allergie auch zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder allergischem Asthma führen. Die Behandlung von Pollenallergien erfolgt in der Regel mit Antihistaminika, Nasensprays und Augentropfen. In schweren Fällen kann auch eine Desensibilisierung durchgeführt werden. Allergien sollten ärztlich abgeklärt werden.

Warum Luftverschmutzung die Pollensaison verlängert
Dass die Pollensaison länger dauert, liegt neben der Klimaerwärmung auch an der Luftverschmutzung: Mehr Sonnentage heiße auch mehr Ozon in der Luft. Allergiker in Wien würden laut einer Studie stärker reagieren, wenn die Ozon-Konzentrationen hoch seien.

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(Bild: kmm)



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