Aus für Wiener Spital

Patientenanwalt nimmt AUVA-Chefs in die Pflicht

Wien
08.03.2024 06:00

Wiens Patientenanwalt kann erste Erfolge im Kampf um Antworten zur Schließung des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses verbuchen: Der Spitalsbetreiber AUVA garantiert nun den Ambulanz-Betrieb in der Brigittenau. Der Patientenanwalt spart dennoch nicht mit Kritik.

Auch Wiens Patientenanwalt Gerhard Jelinek versuchte seit einer Woche, von AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart Antworten zur künftigen Versorgung der jährlich 65.000 Patienten zu bekommen, die bisher im Lorenz-Böhler-Spital behandelt wurden. Erst nach einem Ultimatum, der nochmaligen Bekräftigung, dass er es ernst meine, und einer weiteren Verlängerung bekam er schließlich in der Nacht auf Donnerstag die geforderten Informationen.

Nun fixe Ambulanz-Garantie für Brigittenau
Was konkrete Zeitpläne zur Verlagerung der Bettenstationen angeht, bleibe Bernart „recht vage“, so Jelinek gegenüber der „Krone“. Zumindest aber hat er vom AUVA-Generaldirektor nun schwarz auf weiß, dass „eine Erstversorgungsambulanz für selbst kommende Patientinnen und Patienten am Standort Brigittenau verbleibt“. Das war so auch mit der Stadt Wien ausgemacht, Bernart hatte zuletzt aber gemeint, das werde nur „so weit möglich“ eingehalten.

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Zum aktuellen Zeitpunkt muss ich doch davon ausgehen, dass die Geschäftsführung den Ernst der Lage erkannt hat und versucht, den Schaden zu begrenzen.

Wiens Patientenanwalt Gerhard Jelinek

Dass laut Bernart im Lorenz-Böhler-Spital derzeit nur „vereinzelt“ Operationen verschoben werden, ist für Jelinek zuerst einmal „eine Behauptung“, die nicht überprüft werden könne: „Gegenteilige Beschwerden haben wir derzeit nicht.“ Bei OP-Verschiebungen würden Betroffene „individuell von ihren neuen Terminen verständigt“, garantierte Bernard aber.

AUVA lobt sich für „Information der Bevölkerung“
Viel mehr Handfestes habe Bernart auch ihm nicht zu bieten gehabt, gibt Jelinek zu verstehen. In seinem Schreiben werde vor allem „sehr ausführlich begründet, warum die beabsichtigte Schließung unvermeidlich ist“ und dass „mit Hochdruck“ an der Verlegung stationärer Kapazitäten vor allem ins AKH und das UKH Meidling gearbeitet werde.

Außerdem enthält das Schreiben die Selbsteinschätzung der AUVA-Chefetage, dass man „für die Information der Bevölkerung“ alle Informationskanäle nutze. Mit einer Bewertung des AUVA-Schreibens hält sich Jelinek nobel zurück, zumindest aber habe man mit der Antwort „den großen Affront gegenüber der Patientenanwaltschaft“ vorerst vermieden.

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