Der Online-Händler Amazon hat in einem britischen Markenrechtsprozess eine Niederlage einstecken müssen. Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs wies am Mittwoch einen Einspruch des US-Konzerns gegen ein Urteil aus dem Jahr 2022 ab, und könnte damit ähnliche Prozesse gegen andere ausländische Online-Händler auslösen.
In dem Verfahren hatte die Firma Lifestyle Equities, die die europäischen Markenrechte für „Beverly Hills Polo Club“ besitzt, geklagt. Unter diesem Namen werden unter anderem Kleidung und Kosmetika vertrieben. Amazon habe durch den Verkauf von für die USA bestimmten Artikeln an britische Verbraucher Markenrechte verletzt.
Das Gericht gab der Klägerin Recht, weil Nutzern der US-Internetseite von Amazon automatisch die Option „Lieferung nach Großbritannien“ angezeigt werde, wenn der Zugriff aus dem Vereinigten Königreich erfolgt. Dies sei als gezielte Ansprache der dortigen Verbraucher zu werten. Lifestyle Equities könne eine Einstweilige Verfügung erwirken, um weitere Verstöße zu verhindern, und habe möglicherweise Anspruch auf Schadenersatz.
Das Urteil stärke die Position von Markenrechte-Inhabern, sagte Jenna Green, auf Urheberrecht spezialisierte Anwältin der Kanzlei Addleshaw Goddard. Online-Händler außerhalb Großbritanniens müssten ihre Plattformen überprüfen, um eine „gezielte Ansprache“ britischer Kunden zu vermeiden.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.