Industrieller Hannes Androsch und Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer sind sich in einer Sorge einig: Europa und Österreich drohen im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Es mangelt an Innovationen und Reformen. Unsere nächste Regierung muss daher ein ambitioniertes Zukunftsprogramm vorlegen.
„Krone“: Wirtschaftsexperten sind sich in einer Sorge einig: Europa droht im internationalen Wettbewerb zurückzufallen. Allerdings hören wir das seit Jahren.
Hannes Androsch: Europa hat ein massives Problem. Es ist nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Unterstützung der Amerikaner und ihrem Sicherheitsschirm wieder auf die Beine gekommen. Doch dann hat Selbstgefälligkeit dafür gesorgt, dass wir das digitale Zeitalter offensichtlich versäumen. Der Kontinent hat sich in Abhängigkeit von China absatz- wie importmäßig begeben - von Medikamenten bis zu Windturbinen. Jetzt erleben wir eine bittere Enttäuschung mit dem Überfall Russland auf die Ukraine. Die ziehen sich womöglich in Isolation zurück, wie in den Zwischenkriegsjahren. In Europa, vor allem in Deutschland und Österreich haben wir massive Struktur- und Konjunkturprobleme, mit Helikopter-Geld und monetärem Morphium gefährden wir unseren Wohlstand und fahren die Staatsfinanzen an die Wand.
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