Wechsel zu den Vikings

Von der Uni-Liga in die Königsklasse Europas

Tristan Smodics wechselt zu den Vienna Vikings in die ELF (European League of Football).

(Bild: Nikolai Goritschnig, Gepa)

Aus dem Roboter wird ein Wikinger. Nach rund vier Jahren beim ACSL-Team der TU Robots geht es für Tristan Smodics zurück ins violette Trikot. Im Profi-Team der Vienna Vikings greift der Cornerback nun in der stärksten Liga des Kontinents, der ELF (European League of Football), nach den Sternen.

„Es fühlt sich ein bisschen wie ein Homecoming an“, blickt Smodics seiner Rückkehr ins alte Wohnzimmer voller Vorfreude entgegen. Bereits in seinen Jugendjahren hatte der mittlerweile 23-Jährige für die Wikinger die Schuhe geschnürt, ehe 2018 verletzungsbedingt Schluss war. Das Thema Football gänzlich zu den Akten zu legen, brachte der Wiener jedoch nicht übers Herz, 2020 nahm er als Defensive Back Coach der TU Robots auf der Trainerbank der ACSL (Austrian College Sports League) Platz. Als er im Frühjahr 2022 spontan im Kader der Robots aushelfen musste, entfachte das alte Feuer - die Auszeichnung zum „TU Robots Defense MVP 2023“ war die Folge.

Mehr Trainings, mehr Zuschauer
Was Smodics von seiner Zeit in der College-Liga mitnehmen kann? „Auf jeden Fall die Spiele vor einer größeren Kulisse. Vor 6000 bis 11.000 Zuschauern zu spielen, ist natürlich etwas anderes als vor 500 oder 1000. Ich bin davon überzeugt, dass mir die ACSL sehr geholfen hat, mich an größere Crowds zu gewöhnen. Durch das gemeinsame Erarbeiten von Playbooks und dank genereller Football-Talks mit Coach Fabi (Fabian Czettel) und Coach Chris (Christian Oberpertinger) konnte ich mein Spielverständnis zudem extrem weiterentwickeln.“ Dass sich sein Alltag ändern wird, weiß Smodics dennoch. Aus zwei Trainings pro Woche werden drei, „dazu kommt natürlich, dass das ganze Rundherum aufgrund der Kapazitäten der Organisation sehr professionell ist.“

Tristan Smodics im Trikot der TU Robots

(Bild: Lukas Zottl)

„Make every rep count“
Bei den Vikings greift der Defensiv-Profi nun nach dem zweiten ELF-Titel der Franchise-Geschichte (nach 2022). „Der Anspruch von einem so renommierten und bekannten Team ist natürlich immer der Titelgewinn. Für mich persönlich ist der Weg das Ziel, ich will mich jedes Training verbessern und Erfahrungen sammeln. Make every rep count. Mein Anspruch an mich selbst ist, dass ich nach jedem Training nach Hause gehe und mit mir zufrieden sein kann, da ich mein Bestes gegeben habe“, strotzt Smodics vor Motivation.

„Das letzte Mal, dass ich Tristan trainieren durfte, war im Jugendprogramm der Vikings. Ich erinnere mich an einen leidenschaftlichen und hart arbeitenden Spieler“, freut sich auch Chris Calaycay, Head Coach der Vikings, auf die Rückkehr des Cornerbacks.

Robots-Star Tristan Smodics (l.) und Vikings Head Coach Chris Calaycay

(Bild: Nikolai Goritschnig, Gepa, Photoshop)

Dass der Deal zustande kommen konnte, ist nicht zuletzt der Kooperation zwischen der ACSL und den Vikings zu verdanken. „Bereits in den vergangenen zwei Jahren gab es immer wieder regelmäßigen, befruchtenden Austausch auf Management-Ebene und gegenseitige Unterstützung in Bezug auf Gamedays“, weiß General Manager Lukas Leitner die Zusammenarbeit mit der aufstrebenden Uni-Liga zu schätzen. Dass ihm seine Teamkollegen von der TU bereits versichert haben, ihn auch in Zukunft von der Tribüne aus lautstark zu unterstützen, macht Smodics das Abschiednehmen einfacher. „Ich habe so viele tolle Menschen kennenlernen dürfen, den regelmäßigen Kontakt werde ich natürlich vermissen. Ich wurde so schnell und nett in der gesamten Liga aufgenommen, es waren einfach sehr schöne und bereichernde vier Jahre, auf die ich gerne und dankend zurückblicke.“

Mein Anspruch an mich selbst ist, dass ich nach jedem Training nach Hause gehe und mit mir zufrieden sein kann, da ich mein Bestes gegeben habe.

Tristan Smodics

Bild: Lukas Zottl

Worte, die auf Gegenseitigkeit beruhen, wenngleich der Coaching-Squad der Robots seinem Starspieler im Hinblick auf den Wechsel keine Steine in den Weg legen wollte. „Unser Defense Coordinator Fabian und ich waren uns sofort einig, dass er diese Chance nutzen muss. Tristan ist nicht umsonst Robots Defense MVP geworden. Durch seine harte Arbeit und sein Talent haben auch die anderen ACSL-Teams sehr schnell gemerkt, dass es keine gute Idee ist, auf seine Seite zu passen“, so der Head Coach der TU, Chris Oberpertinger. „Für uns als Robots ist es natürlich ebenso eine Ehre, dass es einer unserer Spieler in die höchste Liga Europas geschafft hat. Wir wünschen Tristan viel Erfolg und werden ihn tatkräftig unterstützen!“

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