Sachen gibt´s, die gibt´s (eigentlich) gar nicht: Nach unserem „Krone“-Aufruf meldeten sich einige Leser, die unliebsame Überraschungen erlebten, weil sie einen Namens-Doppelgänger haben. Ein Linzer kam ganz besonders oft und heftig zum Handkuss, weil sein „Zwilling“ auch denselben Geburtstag hatte.
Wenn zwei sich einen Namen teilen, dann kann das durchaus zu einem Problem werden. Das zeigte nicht zuletzt die Geschichte jener Innviertlerin, die wegen einer Namensgleichheit vor Gericht landete und nun fast 2000 Euro an Verfahrenskosten berappen musste (wir berichteten).
Die „Krone“ hat ihre Leser aufgerufen, von ähnlichen Erlebnissen zu berichten. Und was sollen wir sagen? Es kamen einige unglaubliche Geschichten. Etwa die einer jungen Mutter, die wenige Tage nach der Geburt ihres zweiten Kindes plötzlich an einem Sonntagmorgen ungebetenen Besuch von der Polizei bekam: „Ich wurde wegen betrügerischem Datenverarbeitungsmissbrauch angezeigt, musste mehrmals zum Verhör. Endlich stellte sich zum Glück heraus, dass hier eine Verwechslung vorlag, weil seitens der Polizeidienststelle, die in Wien die Anzeige aufgenommen hatte, nicht ausreichend recherchiert worden war und der Fall eine Namensvetterin in der Steiermark betraf. Es waren ein paar sehr unangenehme Wochen, wenn man nicht weiß, was da eigentlich los ist“, berichtet sie.
Versicherung wurde gekündigt
Oder der Fall von Brigitte H. aus Regau. Der rüstigen Pensionistin wurde vor einigen Jahren plötzlich die Kfz-Versicherung gekündigt: „Aus heiterem Himmel bekam ich ein Schreiben von der Versicherung: ,Es tut uns leid, dass sie nach all den vielen Jahren aus der Versicherung ausscheiden!‘“, war sie verwundert. Eine Frau mit dem gleichen Namen hatte nur das vorgedruckte Formular der Versicherung unterschrieben und abgegeben. Die Versicherung ordnete die Kündigung der „falschen“ Brigitte H. zu.
Wahre Verwechslungs-Odysee
Doch das ist nichts gegen den Fall von Ernst H. (69). Der Linzer erlebte eine wahre Verwechslungs-Odyssee. Das lag vor allem daran, dass er sich nicht nur den Namen, sondern auch das Geburtsdatum mit einem Doppelgänger teilt.
Der Richter sagte, ich soll nicht glauben, dass man mich nicht findet, nur weil ich von einem anderen Ort nach Linz ziehe.
Ernst H. (69) über seine Gerichtserfahrungen
„Angefangen hat alles 1985. Da wurde ich von der Polizei auf meinem Arbeitsplatz in der Voestalpine Forschung verhaftet und zum Bezirksgericht Linz gebracht. Dort sagte mir der Richter, ich soll nicht glauben, dass man mich nicht findet, nur weil ich von einem anderen Ort nach Linz ziehe“, erzählt Ernst H.. Erst eine Bestätigung der Stadtgemeinde klärte die Angelegenheit auf.
Wenn Sie auch aufgrund eines Namenszwillings schon eine denkwürdige Begebenheit hatten, teilen Sie diese mit uns - entweder direkt unter dem Artikel in den Kommentaren oder gerne per Mail an ooe@kronenzeitung.at, Betreff „Doppelgänger“.
Ein Gauner, der im großen Stil bestellte
Sein Namens- und Datenzwilling war ein Gauner, der im großen Stil bei Versandhäusern bestellt hatte, ohne zu bezahlen. Für den braven Ernst…H. war die Sache aber noch nicht ausgestanden. Sein Konto wurde gesperrt, er bekam keinen Kredit und nicht einmal ein Handy. Zehn Jahre lang zog sich das hin, bis endlich Schluss war. „Meine letzte Sorge war, dass ich nicht normal in Pension gehen kann, weil mir unterstellt wird, ich sei längst in Rente.“ Aber das ist zum Glück nicht eingetreten.
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