Die EU-Kommission macht sich für mehr Impfungen gegen Krebserkrankungen stark. Mehr Menschen sollen sich etwa gegen HPV-Viren impfen lassen. Humane Papillomviren (HPV) werden durch Sex übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen.
Die Brüsseler Behörde will an diesem Mittwoch Vorschläge an die EU-Staaten präsentieren, teilte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides mit.
„Es ist schwierig, Menschen zu sagen, dass sie ihren Lebensstil ändern sollen“, sagte sie. Aber dies bedeute nicht, dass es nicht versucht werden könne. „Man muss es tun, ohne den Menschen Angst zu machen.“
Ziel: Neun von zehn Mädchen bis 2030 gegen HPV impfen
Ziel sei es, dass sich bis 2030 neun von zehn der infrage kommenden Mädchen und ein bedeutender Teil der Buben gegen HPV impfen lassen. Auch bei der Früherkennung sollen die Zahlen besser werden.
„Weniger als 50 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, also der Altersgruppe, an die sich die Screeningprogramme richten, haben in den letzten zwei Jahren eine Mammografie durchführen lassen“, so Kyriakides, die nach eigenen Angaben selbst an Krebs erkrankt ist.
Die HPV-Impfung ist eine effektive Möglichkeit, Krebs- und andere Folgeerkrankungen einzudämmen. Rund 80 Prozent der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens weltweit mit HPV. Eine der schwerwiegendsten möglichen Folgen für Frauen ist Gebärmutterhalskrebs, die dritthäufigste Krebserkrankung weltweit. Rund 400 Frauen erkranken in Österreich pro Jahr daran, zwischen 130 und 180 Frauen sterben jährlich an dieser Erkrankung.
Kyriakides kündigte zudem an, dass es ein Verhaltenskodex unterschrieben werden solle. Jemand, der vor 15 oder 20 Jahren an Krebs erkrankt sei, solle nicht beim Zugang zu Finanzdienstleistungen diskriminiert werden.
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