Rasche Maßnahmen nötig

Krebsleiden werden sich bis 2040 verdoppeln

Gesund
25.01.2024 11:26

29 bis 37 Millionen Menschen werden weltweit - laut WHO - bis zum Jahr 2040 neu an Krebs erkranken, das ist eine Verdoppelung. In Österreich gibt es jedes Jahr etwa 45.000 Krebsneuerkrankungen. Wie weiterhin eine optimale onkologische Versorgung gewährleistet wird, zeigt der aktuelle österreichische Krebsreport.

Die Bevölkerung wird immer älter. Die Anzahl der Krebsneuerkrankungen steigt - der Prognose entsprechend bis 2030 auf bis zu 50.000 jährlich. „Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie auf einer Pressekonferenz in Wien. „Die Versorgung von Menschen mit Krebs steht bereits jetzt - nicht zuletzt durch den bekannten Personalmangel - vor großen Herausforderungen.“

Wir werden immer älter
Wenn in den nächsten Jahren einerseits mit einer massiven Zunahme von Neuerkrankungen zu rechnen ist und andererseits mit einer erfreulich längeren Überlebenszeit, müssen jetzt dringende Maßnahmen umgesetzt werden, um auch weiterhin eine optimale onkologische Versorgung - in jeder Phase der Erkrankung gewährleisten zu können.

Spezialisten für Pflege
Eine wichtige Maßnahme ist der Einsatz von sogenannten Cancer Nurses: „Die Rolle der Cancer Nurse als Expertinnen und Experten für hämatologische und onkologische Pflege ist leider in Österreich - im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern - erst in Ansätzen etabliert“, bedauerte Prof. Wöll. „Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen, das zu ändern und das Berufsbild raschest möglich einzurichten.“

Palliativ und Hospizbetreuung
Eine zweite Maßnahme ist der Ausbau von „Palliatve Care & Hospizversorgung“ in Österreich. „Der Bedarf an Hospiz- und Palliativversorgung wird in den kommenden 25 Jahren erheblich ansteigen“, erklärte Univ.-Prof. Dr. Armin Gerger, wissenschaftlicher Leiter des Österreichischen Krebsreports.

Psychologische Unterstützung
„Die meisten Krebspatienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung massive psychische Symptome, vor allem Depressionen und Ängste, die von Psychologinnen und Psychologen mit psychoonkologischer Zusatzqualifikation - wie den Beratern und Beraterinnen der Krebshilfe - effizient behandelt werden können“, betonte Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe. Sie fordert, dass alle Krebspatienten kostenlosen Zugang zu dieser Betreuung haben müssen.

Psychoonkologische Unter- oder Mangelversorgung wirkt sich nicht nur negativ auf die Möglichkeiten zur emotionalen Bewältigung der Erkrankung aus, sondern auch auf die Perspektive einer möglichst schnellen Reintegration in Alltag und Beruf. Die Österreichische Krebshilfe sieht sich seit Jahren mit einem permanenten Anstieg an Beratungs- und Hilfsbedarf für Patienten und deren Angehörigen konfrontiert: Gab es im Jahr 2000 noch etwa 7000 Beratungen jährlich, ist die Zahl auf 32.000 angestiegen.

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