Supercup abgesagt

Skandal! Saudis verbieten Türken Hymne und Atatürk

Fußball International
29.12.2023 21:13

Riesenwirbel im Nahen Osten: Da hat der Fußball-Verband der Türkei das Supercup-Duell von Meister Galatasaray und Pokalsieger Fenerbahce um viel Geld nach Riad in Saudi-Arabien verkauft und dann wird es kurz vor dem Anpfiff abgesagt! Auslöser dafür offenbar: die tiefe Abneigung der Saudis gegen den Gründervater der modernen Türkei … 

Eigentlich unfassbar: Da kaufen die Saudis extra das Austragungsrecht für das Match mit den beiden türkischen Spitzenteams - und dann störte man sich daran, dass die beiden Teams beim Aufwärmen Shirts mit dem Antlitz von Mustafa Kemal Atatürk tragen wollten.

Mustafa Kemal als Hassobjekt für Saudis?
Hintergrund des Wüsten-Wahnsinns dürfte sein, dass Atatürk nach dem Untergang des Osmanischen Reichs 1922 seine Popularität als erfolgreicher Armeeführer im 1. Weltkrieg und im Kampf für die Unabhängigkeit des Landes ausnutzte, um als Präsident Modernität nach westlichem Vorbild einzuführen.

Heißt: Er schaffte Sultanat und Kalifat ab, führte in der Türkei vielmehr den Laizismus ein, was die Trennung von Religion und Staat bedeutete. In den Augen der Führer der islamisch-absoluten Monarchie Saudi-Arabien ein Graus …

„Frieden in der Heimat, Friede auf der Welt“
Auch ein Banner mit der Aufschrift „Frieden in der Heimat, Friede auf der Welt“, einem Zitat Atatürks, mit dem die beiden Mannschaften auflaufen wollten, war den Saudis ein Dorn im Auge. Die Polizei soll sogar in die Kabine von Fenerbahce eingebrochen sein, um es zu konfiszieren, so der Journalist Haluk Yürekli.

Grotesk: Als die zahlreichen türkischen Fans im Stadion in Riad die Hymne ihres Landes anstimmten, wurde dies von den Stadionverantwortlichen mit dem Einspielen lauter Musik zu übertönen versucht. Ein neuer Spieltermin für den türkischen Supercup ist noch nicht bekannt …

Fans bereits zuvor gegen Riad-Trip
Die Fans der beiden Istanbuler Klubs hatten übrigens bereits im Vorfeld gegen die Austragung der Partie in Saudi-Arabien protestiert. Gerade angesichts des 100. „Geburtstags“ der modernen Republik sei es ein Unding, dieses Spiel NICHT in der Türkei auszutragen. Klubs und Verband hatten dagegen argumentiert, dass der Supercup 2023 optimal dafür geeignet wäre, um den Markenwert des türkischen Fußballs und der Vereine zu steigern.

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