Das neue Tiroler Katastrophenschutzzentrum wird in das Schloss Mentlberg einziehen - voraussichtlich im Jahr 2026. Dort sollen Dienststellen zur Krisenbewältigung gebündelt werden. Krisen und Katastrophen, auf die sich Tirol vorbereiten möchte, reichen von extremen Wettereignissen über Cyberkriminalität bis hin zu Migrationsströmen.
Wenn Wände reden könnten, dann hätte das Schloss Mentlberg in Innsbruck viel zu erzählen. Hotelpension, Lazarett, Lehrlingsheim, Gastwirtschaft, Kaserne, Flüchtlingsunterkunft, Schule - und derzeit befindet sich die Polizei im alten Gemäuer. Die soll aber voraussichtlich nächstes Jahr ausziehen, denn die Zukunft des Schlosses ist bereits verhandelt: Tirols Krisen- und Katastrophenmanagement-Zentrum, kurz KAT-Zentrum, wird einziehen.
Der entscheidende Vorteil liegt etwa im schnelleren Informationsfluss in Krisensituationen.
Elmar Rizzoli
Der Zielzeitpunkt dafür ist das Jahr 2026. Die Vorteile des KAT-Zentrums liegen laut Landesrätin Astrid Mair (ÖVP) und dem Leiter des KAT-Zentrums, Elmar Rizzoli, in der Bündelung der verschiedenen Kompetenzen an einem Standort. „Der entscheidende Vorteil liegt etwa im schnelleren Informationsfluss in Krisensituationen“, erklärt Rizzoli und weiter: „Künftig wird die Landeswarnzentrale ein tägliches Lagebild erstellen, welches von Wettermodellen über witterungsbedingte Gefahren wie Hochwasser oder Lawinen bis hin zum Monitoring von Verkehrs-, Energie- und Krankenhausinfrastrukturen alle wichtigen Informationen zur Lagebeurteilung umfasst.“
So sollen etwa mit der Landeswarnzentrale, dem Lawinenwarndienst und der Landesgeologie 60 Mitarbeiter einziehen. Die sogenannte „Chaosphase“ bei Krisen solle so möglichst kurz gehalten werden.
Auch wenn viele mögliche Szenarien äußerst unwahrscheinlich sind und aktuell keine konkreten Gefährdungspotenziale bestehen, ist die Vorbereitung das A und O.
Sicherheitslandesrätin Astrid Mair
Von Cyberangriffen bis zu Migrationsströmen
Die Katastrophen-Szenarien ziehen sich dabei von Wetterextremen über Cyberangriffe und Blackouts bis hin zu Migrationsströmen. „In diesem Management gilt der Grundsatz: Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist nicht entscheidend. Das heißt: Auch wenn viele mögliche Szenarien äußerst unwahrscheinlich sind und aktuell keine konkreten Gefährdungspotenziale bestehen, ist die Vorbereitung das A und O“, so Mair.
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