Der SK Sturm Graz hat die große erste Chance auf ein Überwintern im Europacup vergeben! Nach dem Heim-0:1 gegen Raków Częstochowa am Donnerstag ist Österreichs Vizemeister in der Europa League ohne Aufstiegschance, und muss um den Umstieg in die Zwischenrunde der Conference League zittern. Das direkte Duell um Platz 3 entscheidet sich in einem Fernduell im letzten Gruppenspiel.
Sturm gastiert in zwei Wochen bei Sporting in Lissabon, während Rakow zu Hause auf Atalanta Bergamo trifft. Noch spricht das um ein Tor bessere Torverhältnis für die Grazer. John Yeboah glückte in der 81. Minute der entscheidende Treffer für den in Summe gefährlicheren polnischen Meister. Alexander Prass ließ vor 12.517 Fans die beste Möglichkeit der enttäuschenden Grazer aus (66.).
150. Spiel als Sturm-Trainer für Christian Ilzer
Christian Ilzer stieg mit seinem 150. Spiel als Sturm-Trainer in den Legenden-Kreis des Klubs auf. Er musste beim Jubiläum auf Erfolgsgaranten in der Startelf verzichten. Abwehrchef Gregory Wüthrich wurde für den Showdown nicht rechtzeitig fit, Spielmacher Otar Kiteishvili und William Böving kamen im Verlauf der zweiten Hälfte. Der zuletzt bettlägerige Kjell Scherpen kehrte ins Tor zurück.
Sturm startete mit Spielkontrolle und etlichen Halbchancen. Szymon Wlodarczyk gab gegen seine Landsleute aus schwierigem Winkel den ersten Warnschuss ab (8.), Manprit Sarkaria wurde gerade noch am Abschluss gehindert (15.), David Schnegg schoss mit vollem Risiko weit drüber (16.), ehe auch Wlodarczyks Schuss an einem Abwehrspieler hängenblieb (26.).
Polen verbuchen bereits in erster Hälfte bessere Chancen
Ilzer aber grübelte an der Seitenlinie, weil seine Mannschaft frühe Ballgewinne unkonzentriert ausspielte und gleichzeitig die rechte Flanke offenließ. Polens Meister verbuchte in der ersten Hälfte sogar die besseren Chancen: Ante Crnac vergab nach einer Flanke im Fünfer freistehend ebenso (15.) wie Marcin Cebula, der nach einem Ballverlust von Jusuf Gazibegovic nur noch Scherpen vor sich hatte (20.).
Mit Fortdauer des Spiels bröckelte die Grazer Spielkontrolle immer mehr, die Gäste waren der Führung näher. Auch nach dem Wechsel erwärmte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zunächst nur Rakow die knapp 600 mitgereisten Fans. Cebula scheiterte nach einer Freistoßfinte an Scherpens Fußabwehr (50.), Sturm bekam kaum Zugriff auf die Partie. Das 0:0 war allmählich fehlendem polnischen Killerinstinkt zu verdanken. Ilzer drückte sein Missfallen nach einer Stunde aus.
Prass vergibt die Riesenchance auf das 1:0 für Sturm
Böving ersetzte den neuerlich schwachen Wlodarczyk, schlug zum Einstand ein Luftloch, belebte dann die erlahmte Sturm-Offensive aber merklich. Prass ließ den „Sitzer“ auf das 1:0 liegen (66.). Nach einem Sarkaria-Lochpass legte Tomi Horvat auf den ÖFB-Teamspieler quer, der Rakows Tormann Vladen Kovacevic aus wenigen Metern anschoss. Kurz darauf entschied sich Sarkaria für den Abschluss anstelle einer Vorlage für Böving (74.).
Rakow, das unbedingt den ersten Sieg benötigte, ging mit einem offensiven Vierfach-Wechsel ins Risiko (75.). Prass fing um ein Haar einen Rückpass ab, im direkten Gegenzug stellte Yeboah auf 1:0. Jean Carlos ließ Schnegg stehen und bediente den Joker am Fünfmeter-Eck. Sturm warf am Ende alles nach vorne, war vom Ausgleich aber doch weit entfernt.
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - Raków Częstochowa 0:1 (0:0)
Graz, Stadion Liebenau, 12.517 Zuschauer, SR Glova/SVK
Tor: 0:1 (81.) Yeboah
Gelbe Karten: Sarkaria, Affengruber bzw. Tudor, Plavsic
Sturm: Scherpen - Gazibegovic (87. Johnston), Affengruber, Borkovic (72. Hierländer), Schnegg - Gorenc Stankovic, Lavalee - Horvat (72. Kiteishvili), Prass (87. Grgic) - Sarkaria, Wlodarczyk (61. Böving)
Rakow: V. Kovacevic - Tudor, A. Kovacevic (75. Lederman), Rundic - Sorescu (91. Plavsic), Kochergin, Berggren, Jean Carlos - Cebula (75. Yeboah), Nowak (75. Kittel) - Crnac (75. Piasecki)
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