Mäßige Erfolgsaussicht

Klimagipfel in Krisenzeit: Gewessler „realistisch“

Politik
28.11.2023 15:10

Selten waren die Vorzeichen für eine UNO-Klimakonferenz so schwierig wie heuer. Die Weltpolitik ist aus den Fugen geraten, und dann gastiert der Gipfel auch noch in der fossilen Weltmacht Dubai, unter dem Vorsitz des Chefs der staatlichen emiratischen Ölgesellschaft Adnoc, Sultan Ahmed al-Dschaber. Die Erwartungen der Umweltministerin sind entsprechend gedämpft.

„Ich bin realistisch - ambitionierte Einigungen werden heuer nicht einfach“, sagt Ministerin Leonore Gewessler (Grüne), die am 7. Dezember für die entscheidende Verhandlungswoche der COP 28 in die Vereinigten Arabischen Emirate reist. Eine Resthoffnung hat sich Gewessler jedoch erhalten.

Erneuerbare Energien und mehr Effizienz
„Es ist möglich, dass mehr gelingt als erwartet“, sagt sie und ist etwa zuversichtlich beim schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien und beim neuen Energieeffizienz-Ziel. Diese Bestrebungen wurden auch bereits von COP-Präsident al-Dschaber angekündigt. Die globale Produktion soll bis 2030 verdreifacht werden, auch eine Verdoppelung der Energieeffizienz wird bis zu diesem Zeitpunkt angestrebt.

Sultan Ahmed al-Dschaber, Präsident der COP 28 und Chef der staatlichen Ölgesellschaft der Emirate (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Sultan Ahmed al-Dschaber, Präsident der COP 28 und Chef der staatlichen Ölgesellschaft der Emirate

„Aufhören, das Falsche zu tun“
„Wir müssen nicht nur das Richtige tun, sondern auch damit aufhören, das Falsche zu tun“, meint die Ministerin zum Ausstieg aus den klimaschädlichen fossilen Energieträgern. Hier glaubt sie nicht an einen Entschluss zu einem radikalen Ausstieg („phase out“) in Dubai. Das wäre eine „Überraschung“, Österreich werde sich trotzdem für ein Ende der „Fossilen“ einsetzen.

Schadens- und Verlustfonds: Österreich mit 50 Millionen Euro dabei
Die weiteren Schwerpunkte heißen „Globale Bestandsaufnahme“ und „Fonds für Verluste und Schäden“. Die Details des Fonds seien nach der Vorgänger-COP in Ägypten bereits ausgearbeitet worden, eine Basis für eine Einigung in Dubai wäre also gegeben, sagt Gewessler. Man solle sich nun nicht in weiteren Details verlieren, ein baldiger Beschluss „ist hier enorm wichtig“. Österreich hatte im Vorjahr einen Beitrag von 50 Millionen Euro angekündigt.

Erste „Globale Bestandsaufnahme“
Die erste „Globale Bestandsaufnahme“ als zentraler Teil des Pariser Abkommens soll in den Bereichen Emissionsreduktion, Anpassung und Finanzmittel die bisherigen Anstrengungen für einen Temperaturanstieg auf höchstens 1,5 Grad überprüfen.

Fonds und Bestandsaufnahme seien zwei schwierige Themen „im Zentrum unserer Arbeit“, sagt die neue österreichische Delegationsleiterin Cornelia Jäger.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele