Tennisstar Alexander Zverev legt Einspruch gegen den 450.000-Euro-Strafbefehl wegen häuslicher Gewalt ein. Fortsetzung im Gericht?
Deutschlands Tennis-Ass Alexander Zverev ist impulsiv. Fans erlebten dies etwa nach einer Niederlage im Doppel beim ATP-Turnier in Acapulco 2022. Dort beschimpfte er den Schiedsrichter und drosch mit dem Tennisschläger auf seinen Stuhl ein - der Olympiasieger wurde vom Turnier ausgeschlossen ...
Richtig ernst wird es für den 26-Jährigen jetzt, weil das Amtsgericht Tiergarten einen Strafbefehl mit 450.000 Euro Geldstrafe wegen häuslicher Gewalt gegen ihn erlassen hat. „Ein Strafbefehl ist in Deutschland bei weniger schweren Delikten keine Seltenheit. Es ist ein abgekürztes Verfahren, bei dem ohne Durchführung einer Hauptverhandlung eine Geldstrafe oder bedingte Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr verhängt werden kann“, erklärt Robert Kert, Strafrechtsexperte der WU Wien. In Österreich vergleichbar sei die Strafverfügung, die aber in der Praxis im Strafrecht bei uns kaum Anwendung findet.
Vorwurf: Gegen die Wand gestoßen und gewürgt
Würde Zverev keinen Einspruch erheben, wäre dies einer Verurteilung gleichzusetzen. Doch der Weltranglisten-Neunte weist die Vorwürfe und die Gerichtsentscheidung zurück. Deshalb wird es nun höchstwahrscheinlich zu einem Prozess kommen. Vermutlich begleitet von einer öffentlichen Schlammschlacht - die Brenda Patea in der „Süddeutschen Zeitung“ eröffnete. Dort beschreibt sie den Vater ihres Kindes als eifersüchtigen Mann, dessen Wut immer wieder in körperliche Gewalt umgeschlagen sei. Laut „SZ“ soll sie der Hamburger im Mai 2020 bei einem Streit am Gang vor dem Appartement gegen die Wand gestoßen und gewürgt haben. Anzeige erstattete die frühere Teilnehmerin bei „Germany’s next Topmodel“ erst im Oktober 2021.
Würgevorwürfe gegen den Sportler gab es schon 2020 von Olga Sharypova, einer anderen Ex. Per Gericht erwirkte Zverev, für den in beiden Fällen die Unschuldsvermutung gilt, eine einstweilige Verfügung gegen die Russin. In einer TV-Doku meinte er: „Mein Vertrauen zu Frauen ist schon ein bisschen gebrochen, das ist kein Geheimnis.“
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