Nach der Party in Baku ist vor dem Alltag in Hütteldorf: Rapids Matthias Seidl nimmt die positive Stimmung mit und will gleichsam über die U-Bahn auf den EURO-Zug aufspringen. „Jetzt muss ich bei Rapid dran bleiben“, sagt er.
Wir sind als Mannschaft noch lange zusammengesessen.“ Details verrät Matthias Seidl nicht. Aber er genoss die Party nach dem 1:0 in Baku. „Das ist schon extrem lässig. Wenn man bedenkt, wo ich vor einem Jahr noch war? Linz war schon cool, aber“
„Warum nicht?“
Vom Zweitliga-Kicker über Hütteldorf ins Nationalteam - der nächste Schritt wäre die EURO. „Das ist realistisch, warum sollte ich nicht dabei sein“, sagt Seidl selbstbewusst. „Bis dahin ist Zeit, es kann noch viel passieren. Ich muss bei Rapid dran bleiben, Leistung bringen.“
Bei Rapid. Wo der „Zehner“ einen Traumstart hingelegt hatte, ehe der schwarze September ohne Sieg folgte. „Es wäre falsch, alles auf den Ausfall von Burgstaller zu schieben. Ich suche die Fehler immer zuerst bei mir.“ Dabei war dem 22-Jährigen am wenigsten vorzuwerfen, für sein Alter agiert er konstant, auch abgebrüht.
„Wahnsinn, wie Fans abgingen“
Und er lernte rasch beide Extreme der grün-weißen Gefühlswelt kennen. Die Euphorie nach dem 1:0 gegen Fiorentina (Seidl: „Wahnsinn, wie die Fans da abgegangen sind“), dann wurden alle als Derby-Versager abgestempelt.
Sein Blick ist aber nur nach vorne, auf das Liga-Heimspiel gegen Klagenfurt gerichtet: „Das 5:0 (Anm. ein Tor und zwei Assists von Seidl) vor der Pause in Lustenau hat Mut gemacht, da knüpfen wir an. Wir geben Gas, die Stimmung ist gut.“
Neu ist für Seidl nur, dass er jetzt auch auf der Straße erkannt wird: „Ich bin nicht wichtig, nehme mich auch nicht wichtig. Aber es ist witzig, wenn die Leute zweimal hinschauen. In Wien bin ich ja nur mit der U-Bahn unterwegs.“ Er versteckt sich weder auf noch neben dem Platz - um so auf den EURO-Zug zu springen.
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