Ministerin in Kanada

Raab: Österreich hat falsche Form der Zuwanderung

Politik
04.10.2023 11:12

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) will qualifizierte Arbeitskräfte bereits vor ihrem Umzug auf einen Aufenthalt in Österreich vorbereiten. Das sagte sie jetzt in Kanada, wo sie auch betonte, dass Österreich überhaupt die falsche Form der Zuwanderung habe.

Diese schließe aufgrund von Ausbildungsmängeln nicht die Lücken, die es am Arbeitsmarkt gebe. Nötig sei qualifizierte Zuwanderung, sagte Susanne Raab (ÖVP). Die Integrationsministerin denkt dabei unter anderem an Ärztinnen und Ärzte, Ingenieurinnen und Ingenieure, aber auch an Branchen wie Gesundheit, Gastronomie und Tourismus.

Diese Menschen müssten bereits im Vorfeld auf einen Aufenthalt in Österreich vorbereitet werden, sagte die Politikerin während ihres aktuellen Aufenthalts in Kanada. Als Beispiele nannte sie Orientierungsprogramme, Online-Deutschkurse oder auch Mentoringinitiativen. Diese könnten bereits dann starten, wenn die künftigen Beschäftigten und ihre Familienangehörigen noch gar nicht im Land sind.

Vorbild Kanada
Ähnlich geht Kanadas Regierung vor. Raab traf sich am Dienstag mit dem dortigen Migrationsminister Marc Miller in Ottawa, um sich auszutauschen. Kritik äußerte sie dabei am kanadischen Modell, die Qualifikation angeworbener Fachkräfte nicht nachzuprüfen. Konkret basiert das System auf Selbst-Angabe, im Gegenzug haben die Zugewanderten keine fixe Aussicht, in ihrem erlernten Beruf auch eine Stelle zu bekommen. Es gibt aber Programme, die sich darum bemühen, die Migrantinnen und Migranten zumindest in verwandten Branchen unterzubekommen.

Die Ministerin kann sich das in Österreich höchstens in einzelnen Sektoren vorstellen. Grundsätzlich glaubt sie, dass die neue Form der „Rot-Weiß-Rot-Karte“ mit einem Plus von zuletzt 50 Prozent den richtigen Weg vorgibt.

Überregionale Vermittlung vorantreiben
Bei unqualifizierter Zuwanderung will die Ministerin mehr überregionale Vermittlung. Es sei nicht nachvollziehbar, dass ein anerkannter Flüchtling nach zwei Jahren noch immer nicht nach Tirol vermittelt werden könne, selbst wenn es dort einen Job für ihn gebe. Um zu Erwerbsarbeit zu motivieren, würde Raab außerdem bei der Höhe der Sozialleistungen ansetzen. Zuvor sprach sie bereits von einer Wartefrist bei den Leistungen (siehe Video oben).

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