1938 war es, als der Reifenhersteller Fulda beim Karosseriebauer Maybach die Entwicklung eines Hochgeschwindigkeits-Autos in Auftrag gab. Grundlage dafür waren die eben erst erfundenen Autobahnen, die erstmals dauerhaftes Fahren in hohen Geschwindigkeiten ermöglichten. Fulda benötigte für seine Reifentests ein Auto, dass die 200 km/h-Schallmauer durchbrechen konnte – und Maybach lieferte es.
Zum hundertjährigen Jubiläum von Fulda hat der das Unternehmen jetzt erneut zusammen mit Maybach ein Auto gebaut. Wobei der Begriff „Auto“ in diesem Fall dehnbar ist – der Exelero hat mit einem herkömmlichen Auto in etwa so viel gemein wie eine F-14 mit einem Papierflieger.
Hommage an den SW 38
Fuldas Ziel bei dem ehrgeizigen Projekt war, das Fahrzeug als „ausdrucksstarken Botschafter der neuen Ultra High Performance Reifengeneration Exelero“ zu positionieren. Gemeinsam mit Designprofis von DaimlerChrysler wurde ein Chassis entworfen, dass aerodynamisch so gut wie makellos ist und dabei eine Hommage an Fahrzeuggenerationen der Vergangenheit darstellt.
Nicht nur beim Design standen die Techniker vor einer schweren Aufgabe: Die Basis des Exelero ist der legendäre Maybach 57; aus diesem galt es, ein Coupé zu entwickeln. Das Team schaffte es dennoch, nicht zuletzt wegen einiger glücklichen Zufälle. So stimmten die Maße des SW 38 mit denen des Maybach 57, bis auf einen längeren Radstand des Maybach, in der Breite und der Höhe weitgehend überein. Das vereinfachte eine Reihe von baulichen Maßnahmen.
350 km/h
Nach mehrmaliger Optimierung des Maybach Typ 12-Motors wurde der Hubraum vom 5,6 auf 5,9 Liter erhöht und die Turboaufladung optimiert. Das Ergebnis überzeugte: Im Prüfstand wurden knapp 700 PS ermittelt und mindestens 1.000 Newtonmeter Drehmoment, ausreichend, um die avisierte Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h zu schaffen.
Die abschließenden Testmessungen Ende April/Anfang Mai 2005 im Hochgeschwindigkeits-Motodrom Nardo ergaben 351,45 km/h Spitzengeschwindigkeit – Weltrekord für Limousinen auf Serienreifen in dieser Kategorie. Eindrücke von dem Coupé-Boliden gibt es rechts in der Diashow.
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