Baby an Bord!

Wie die Zeit vor der Geburt das Leben beeinflusst

Leben
06.05.2005 13:28
Wer glaubt, dass ungeborene Kinder in der Fruchtwasserblase vollkommen von der Umwelt abgeschottet sind, irrt. Die kleinen Wesen können Stimmungen und Depressionen der Mutter spüren, auf Musik, Gedichte und Streicheleinheiten reagieren und die Stimme der Mama aus Hunderten erkennen. Und die Einstellung der Mutter zum Kind beeinflusst sein gesamtes Leben. Wahnsinn, oder?

Das Kind im Mutterleib ist ein "erlebendes Wesen" und kann sogar sehr früh reagieren, in der 13. bis 14. Schwangerschaftswoche etwa auf den sanften Druck auf die mütterliche Bauchdecke. Der Sehsinn ist hingegen vorgeburtlich weniger von Bedeutung. Im Mutterleib ist es recht dunkel, und bis zur 20. bis 22. Woche sind die Augenlider verschlossen.  

Beruhigender Lärm in der Höhle
Am interessantesten aber ist der Hörsinn. In der Umgebung des Embryos ist es nämlich alles andere als leise: Verdauungs- und Atemgeräusche, Herztöne und Stimme der Mutter, Geräusche der Plazentagefäße und der kindliche Herzschlag sorgen für genügend Lärm. Das Ungeborene bleibt aber ruhig, ist es doch diese laute Umgebung von Anfang an gewohnt. Experten zufolge vermitteln diese Eindrücke sogar Sicherheit und Geborgenheit. 

Die Gehirnentwicklung beeinflussen
Das Kind spürt die Zuwendung der Mama bereits im Mutterleib, und das begünstigt die körperliche, seelische und geistige Entwicklung. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die beiden in der Schwangerschaft auch wirklich "eins" sind, die Mutter mit dem Nachwuchs spricht, den Bauch streichelt und der Schwangerschaft positiv gegenüber steht. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass das Vortragen von Gedichten Geborgenheit und Sicherheit vermittelt, denn dabei verlangsamt sich der Pulsschlag des Fötus. Diese positiven Eindrücke verbessern die Fähigkeit des Gehirns, neuronale Verbindungen und Netzwerke anzulegen. 
 

Genauso wie positive Empfindungen wirken sich aber auch Angst, Dauerstress, Depressionen und Verunsicherung der werdenden Mutter auf das Kind aus. Diese negativen Erfahrungen, die das Ungeborene dabei macht, beeinträchtigen nachweislich den Reifungsprozess des Gehirns. 

Einfluss auf die Charakterstruktur
Eine ablehnende Einstellung der werdenden Mutter während der Schwangerschaft wirkt sich gravierend auf die Persönlichkeitsentwicklung aus, hat der Psychologe Wilhelm Reich herausgefunden. Kinder, die von der Mutter nicht gewollt waren oder sogar abgetrieben werden sollten, neigen demnach später dazu, sich zurückzuziehen und sich von Menschen eher fern zu halten. Im Gespräch sind sie oft abwesend, mit ihren Gedanken woanders. Sie haben einen starken Intellekt und können sich gut ausdrücken, haben aber wenig Erfahrung im Umgang mit Problemen. Daher sprechen sie in solchen Fällen eher im allgemeinen.
 

Seelische Defizite beeinflussen den Körper
Typisch für Erwachsene, die als Ungeborene nicht gewollt waren, sind Glaubenssätze wie „ich bin schuld“ oder „es darf mir nicht gut gehen“. Sie spielen oft eine Opferrolle. Negative Gefühle lassen sie aber, auch wenn sie vorhanden sind, nicht zu, sie spüren sich  und ihre Emotionen also kaum. Sie benutzen Sexualität, um sich zu spüren, sind aber immer unzufrieden.
 

Reich geht sogar so weit, Aussagen über die körperliche Konstitution zu machen. Demnach sind solche Menschen eher dünn, haben schmale Fesseln, schwache Gelenke und häufig kalte Hände und Füße. 

Offensichtlich ist es also sehr wichtig, wie eine werdende Mutter mit ihrem Ungeborenen umgeht. Sie stellt die Weichen für das gesamte Leben ihres Kindes – auch als Erwachsener.

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(Bild: kmm)



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