Angriff mit Raketen

Ukraine trifft russische Ziele 100 km hinter Front

Ausland
13.05.2023 08:49

Die russischen Besatzungsbehörden meldeten am Samstag, dass die Region Luhansk - rund 100 Kilometer hinter der Front - von einem ukrainischen Raketenangriff getroffen wurde. Sechs Kinder und ein Erwachsener seien verletzt worden, hieß es in der Nacht auf Samstag in einem Telegram-Post.

Außerdem seien das Verwaltungsgebäude einer stillgelegten Verpackungsfabrik und einer Fabrik für Reinigungsmittel im Hauptort Luhansk von zwei Raketen des Typs „Grom“ (Deutsch: „Donner“) aus ukrainischer Produktion beschädigt worden. Auf Videos (siehe unten) war eine schwarze Rauchwolke über der Stadt zu sehen.

Weil Luhansk hundert Kilometer hinter der Frontlinie liegt, wurde spekuliert, dass erstmals von Großbritannien gelieferte Marschflugkörper durch Kiew eingesetzt wurden. 

In den letzten Tagen verdichten sich die Hinweise, dass die ukrainische Gegenoffensive im russischen Angriffskrieg beginnt. Darüber hat nun US-Außenminister Antony Blinken mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba gesprochen. Am Freitag erörterten Blinken und Kuleba am Telefon die laufenden Vorbereitungen für eine ukrainische Gegenoffensive. Schwerpunkt war, wie die internationalen Partner am besten zum Erfolg der Offensive beitragen könnten, teilte das US-Außenministerium mit. 

„Souveränität der Ukraine entscheidend“
Im Gespräch mit Kuleba wies Blinken abermals darauf hin, dass die Souveränität der Ukraine für Sicherheit und Frieden in Europa von entscheidender Bedeutung sei. Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und haben das Land seit Beginn des Angriffskriegs mit Militärhilfe im Wert von mehr als 36,9 Milliarden US-Dollar (knapp 34 Mrd. Euro) unterstützt. Erst am Donnerstag hatte Blinken die Bereitschaft seines Landes bekräftigt, der Ukraine weiterhin die benötigten Rüstungsgüter liefern zu wollen.

Auch Biden steht hinter der Ukraine 
US-Präsident Joe Biden bekräftigte ebenfalls die Unterstützung der Ukraine. „Natürlich setzen wir uns für einen dauerhaften und gerechten Frieden ein, der das Völkerrecht und auch die Grundsätze der UN-Charta in vollem Umfang respektiert“, sagte der spanische Regierungschef Pedro Sanchez am Freitagabend (Ortszeit) bei einem Treffen mit Biden im Weißen Haus. „(...)in diesem Krieg gibt es einen Aggressor und ein Opfer und der Aggressor ist Präsident Putin“, so Sanchez, der dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bereits seine bedingungslose Unterstützung zugesagt hatte.

Russen besetzen 20 Prozent der Ukraine 
Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bereits mehrfach einen Sieg der Ukraine mit einer vollständigen Rückholung aller Territorien noch heuer in Aussicht gestellt. Derzeit allerdings besetzen russische Truppen rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.

Prigoschin: Russen suchen Flucht
Selenskyj hat Erwartungen an die bevorstehende Gegenoffensive gedämpft und betont, dass es noch an Ausrüstung fehle. Zugleich konnte die ukrainische Armee in der seit Monaten umkämpften östlichen Stadt Bachmut, erstmals wieder Erfolge verbuchen. Der dortige Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin attestierte Kämpfern der regulären russischen Armee, die Flucht zu suchen.

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