Ankunftszahlen steigen

Neue Flüchtlingswelle aus Italien droht

Ausland
18.04.2023 06:00

Der Chef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, warnt: Die EU befindet sich im Schlafwandler-Modus, obwohl die Zahl der Asylsuchenden in Italien um 300 Prozent explodiert ist.

Mehr als 600 Menschen wurden alleine am vergangenen Wochenende von der italienischen Küstenwache im Mittelmeer von einem in Seenot geratenen Fischerboot gerettet. Ein lebensgefährlicher Einsatz bei schwierigen Wetterbedingungen in der maltesischen Such- und Rettungszone südlich von Sizilien. Die illegalen Migranten wurden von Schiffen der italienischen Marine sowie der EU-Grenzschutzagentur Frontex aufgenommen und in mehrere italienische Häfen gebracht.

Migranten im Hafen von Catania (Bild: AP)
Migranten im Hafen von Catania

Notstand bereits ausgerufen
Um die betroffenen Regionen finanziell besser unterstützen zu können, hat die italienische Regierung bereits vor geraumer Zeit den Notstand verhängt. Rom fühlt sich nicht zu Unrecht von den übrigen EU-Staaten im Stich gelassen. Alleine in den ersten drei Monaten dieses Jahres ist die Zahl der Migranten, die Italien über das Mittelmeer erreicht haben, im Vergleich zum Vorjahr um rund 300 Prozent explodiert. In einem Frontex-Bericht dazu heißt es, dass die Vorjahreszahl an Migranten (330.000) heuer bereits im Sommer erreicht werden könnte.

Der Partei- und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (Bild: AFP)
Der Partei- und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber

Siziliens Regionalpräsident Renato Schifani spricht von einer „Überschwemmung“ durch Migranten. Vor diesem Hintergrund warnt der aus Bayern stammende EVP-Chef Manfred Weber in der „Bild“-Zeitung: „Die EU schlafwandelt in eine neue Migrationskrise, obwohl der rasant ansteigende Migrationsdruck offensichtlich ist.“

Tunesien nun wichtigeres Transitand als Libyen
Tunesien hat Libyen mittlerweile als wichtigstes Transitland in Nordafrika abgelöst. Weber fordert daher von Brüssel, mit Tunis einen Migrationspakt ähnlich wie mit der Türkei auszuhandeln. Den Schlepperbanden müsse ihr tödliches Handwerk gelegt werden. Allein von Jänner bis März dieses Jahres sind im Mittelmeer mindestens 441 Menschen ertrunken, die mit seeuntauglichen Booten in Richtung EU unterwegs waren.

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