Fischerboot in Seenot
600 Migranten südlich der Küste Siziliens gerettet
Die italienische Küstenwache hat am Sonntag ein Fischerboot mit ungefähr 600 Migrantinnen und Migranten an Bord gerettet. Mehr als 100 von ihnen sollen bereits im sizilianischen Catania an Land gebracht worden sein. Ein Teil wird mit einem Schiff der Marine in die Stadt Augusta gebracht.
Das Fischerboot war in Seenot geraten. Italienische Medien berichteten, dass der Einsatz etwa 170 Meilen (ca. 274 Kilometer) südlich der Küste Siziliens in maltesischen Gewässern erfolgte. Die Rettung der 600 Menschen sei durch schlechte Wetterbedingungen erschwert worden. 300 Migrantinnen und Migranten sollen in Catania an Land gebracht werden, die weiteren 300 in der Stadt Augusta. Beteiligt sind die italienische Küstenwache und die EU-Grenzschutzagentur Frontex.
NGO sichtete Boot
Vor Lampedusa konnten unterdessen 276 Menschen in Seenot gerettet werden. Sie verteilten sich auf zwei Boote. „Wir sind froh, dass alle in Sicherheit sind“, schrieb die deutsche NGO Sea Watch. Das Flugzeug der NGO „Seabird“ hatte am Samstag eines der Boote gesichtet.
Seit Anfang dieses Jahres sind 32.769 Menschen nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen. Die meisten Migrantinnen und Migranten stammen aus Cote d‘Ivoire (Elfenbeinküste), Guinea und Pakistan. 2.717 Menschen kommen aus Tunesien.
Die Regierung in Rom schätzt, dass die Aufnahme von Migrantinnen und Migranten in diesem Jahr 853 Millionen Euro kosten wird. Um die Menschen von Lampedusa nach Sizilien oder auf das italienische Festland zu bringen, soll ein zusätzliches Schiff eingesetzt werden. Auf diese Weise solle das Flüchtlingslager der Insel schneller entlastet werden, hieß es.
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