"Nur der Anfang"

Westbahn will auch mit Bussen auf Kundenjagd gehen

Österreich
13.09.2011 14:42
Die private Bahngesellschaft Westbahn, die ab Dezember Wien und Salzburg verbinden will, wird auch fünf Busverbindungen zu ihren tragenden Haltestellen in Wien, Linz und Graz einrichten. "Wir haben immer gesagt, Wien-Salzburg kann nur der Anfang sein", sagte Westbahn-Hauptaktionär Hans-Peter Haselsteiner (rechts im Bild) am Dienstag in Wien. Von weiteren Bahnstrecken ist derzeit noch nicht die Rede, dafür soll 2012 eine sechste Busverbindung dazukommen.

Die Westbahn will ab 11. Dezember auf der Strecke zwischen Wien und Salzburg bis zu 18 Mal täglich den ÖBB Konkurrenz machen. Die am Dienstag angekündigten Buslinien sind: Wien-Klagenfurt, Graz-Linz, Salzburg-Flughafen München, Linz-Prag und Klagenfurt-Salzburg. Sie werden zweimal am Tag (Salzburg-München viermal) gefahren. Ab 2012 soll die Strecke Graz-Salzburg dazukommen. Beim Busverkehr arbeitet die Westbahn mit dem Unternehmen Blaguss (Geschäftsführer Paul und Thomas Blaguss in der Bildmitte), das dafür zehn Fahrzeuge angeschafft hat, zusammen.

Die Startvorbereitungen für die Westbahn laufen plangemäß, der Start kann pünktlich erfolgen, sagte Westbahn-Chef Stefan Wehinger (links im Bild). Derzeit sind bereits drei Zuggarnituren im Testbetrieb unterwegs.

Haselsteiner: Österreichische Mehrheit erhalten
An der privaten Gesellschaft, bei der vor wenigen Wochen die französische Staatsbahn SNCF mit 26 Prozent eingestiegen ist, halten Haselsteiner und Wehinger ebenfalls jeweils 26 Prozent, die restlichen 22 Prozent gehören dem Schweizer Finanzinvestor Augusta Holding. Haselsteiner erklärte seine Entschlossenheit, auch bei künftigen Kapitalerhöhungen die österreichische Mehrheit erhalten zu wollen. Die Franzosen seien von sich aus an die Österreicher herangetreten und die Westbahn selbst hoffe, von den Erfahrungen des großen Partners profitieren können.

Bisher hätten die Behörden den Konkurrenten der staatlichen ÖBB fair behandelt, "und ich bin optimistisch, dass man uns auch künftig kein Haxl stellen will". Die Nagelprobe seien die Trassenverhandlungen gewesen. Diese habe die Westbahn erfolgreich abschließen können, "ohne dass wir künftig in der Pampa oder auch in Amstetten neun Minuten stehen bleiben müssen".

Westbahn für Einheitstarif
Im Gegensatz zu den ÖBB, die im Personenverkehr ihre Preise nach dem Vorbild der Airlines diverifizieren will, will die Westbahn an einem Einheitstarif festhalten. "Wenn wir als Mitbewerber uns etwas wünschen dürfen, hätten wir gerne, dass die ÖBB dieses Preissystem rasch umsetzt", sagte Westbahn-Manager Wehinger. Die Privatbahn hat versprochen, sich bei den Tickets am halben Preis der zweiten ÖBB-Klasse orientieren zu wollen.

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