Mit Deutscher Band

Eisenerzer Musik-Firma will Song Contest gewinnen

Steiermark
11.03.2023 15:00

Mit harten Sounds und rotem Latex wollen Markus Riedler und sein Musikimperium Napalm Records den heurigen Song Contest aufmischen. Seine Band „Lord of the Lost“ soll den Sieg für Deutschland holen.

Wenn Markus Riedler in seinem Büro in New York mit einflussreichen Musikmanagern verhandelt, dann stets mit einem Blick auf die Heimat. Die hängt in Form einer Uhr an der Wand, die die Zeit in Eisenerz zeigt. Die Geschichte der Bergbaustadt hat Markus Riedler zur Zukunft gemacht. Der Sage nach bot ein Wassermann ja „Gold für zehn Jahr, Silber für 100 Jahr oder Eisen auf immerdar“. Riedler handelte also klug, als er auf Eisen setzte. Geschürft wird dieses „Metal“ weltweit, Scouts entdecken das Rohmaterial, das in Eisenerz aufpoliert und von Napalm Records vermarktet wird. Wurde anfangs noch aktiv um Bands geworben, so ereilt Napalm Records mittlerweile eine Flut an Bewerbern. „Es ist so viel, dass wir bestimmte Kriterien einsetzen. So schauen wir uns Videos an, ebenso die Zahl der Follower und Streams.“

Vom Wohnzimmer in die große weite Welt
Im Wohnzimmer des Großvaters hat alles begonnen. „Ich war als 16-Jähriger an Heavy Metal interessiert, was in Österreich schwer zu bekommen war. Deshalb habe ich begonnen, Bands zu holen und die Musik zu verbreiten. Damals wurde ich von vielen belächelt“, erinnert sich der HAK-Absolvent, der eines Tages gefragt wurde, ob er nicht gleich eine CD produzieren wolle. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich null Ahnung vom Musikbusiness. Aber ich habe mich in dieses Abenteuer gestürzt, viel Lehrgeld bezahlt, und es ist trotzdem gut gegangen.“

Glück gehört dazu, doch vielmehr ist es Mut, Leidenschaft und unbändiges Interesse, das den Firmengründer von Napalm Records in der Metal-Szene an die Weltspitze geführt hat. Heute hat das Label 150 Bands unter Vertrag, gut 100 Alben werden jährlich produziert und vermarktet. Kürzlich hat eine der erfolgreichsten Bands aus Japan einen Vertrag beim Eisenerzer unterschrieben. „Wir werden als internationales Unternehmen wahrgenommen, auch wenn es viele gar nicht glauben können, dass der Hauptsitz in einem Ort mit 4000 Einwohnern liegt, der alles andere als eine Metropole ist“, lacht Markus Riedler.

Ich will den Eurovision Song Contest gewinnen
Mittlerweile managt der Selfmade-Millionär aus Eisenerz ein Imperium im neuen, drei Millionen Euro teuren Event- und Logistikzentrum, beschäftigt 100 Mitarbeiter und ist an der Manufaktur „Austro Vinyl“ in Fehring beteiligt. Unzählige Nr.1-Alben hat der 49-jährige Unternehmer in seinem Label bereits veröffentlicht. Sein nächstes Ziel: „Ich will auch eine Nummer 1 in Amerika schaffen.“ Der Weg dorthin könnte über den Eurovision Song Contest führen.

Denn die von Markus Riedler entdeckte und geförderte Band „Lord of the Lost“ wird heuer Deutschland vertreten. Damit spielt Eisenerz auch im weltgrößten Musikwettbewerb mit. „Ich bin vor Freude gesprungen, als die Band den Vorentscheid gewonnen hat. Das ist wie ein Lotto-Sechser, denn die Chance ist da, dass daraus etwas Großes wird“, ist sich Riedler sicher. „Ich sehe es als sehr realistisch, dass wir mit ,Lord oft the Lost‘ gewinnen können“. Denn die Metal-Community ist groß und (ab)stimmgewaltig. Lordi aus Finnland (2006) und Måneskin aus Italien (2021) haben ja schon gezeigt, dass Heavy-Metal vom Song Contest aus Weltkarriere machen kann.

Derzeit werden mit viel Aufwand und Geldeinsatz die Hausaufgaben erledigt. Der geschäftstüchtige Eisenerzer verhandelt in New York mit dem weltweit größten Digitalvertrieb, will seine ausgeflippten Schützlinge in den roten Latex-Hosen noch in großen TV-Shows unterbringen, um Bekanntheit und Beliebtheit der Band und des Songs „Blood & Glitter“ zu steigern. „Ich bin selbstverständlich in Liverpool dabei - hoffentlich auch bei einem großen Moment.“

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