Tiroler Landestheater

„Hase Hase“- eine kluge Satire mit Sozialkritik

Tirol
05.03.2023 17:00

Bis 13. Mai kann man in den Innsbrucker Kammerspielen „Hase Hase“ der französischen Filmemacherin und Autorin Coline Serreau sehen. Eine schräge, kritische Familienkomödie - fast so wie von einem anderen Stern.

Der überintelligente, jüngste Spross einer kleinbürgerlichen Pariser Arbeiterfamilie namens „Hase Hase“ (Marion Fuhs) ist erklärter Science-Fiction-Fan. Er behauptet, dass es Außerirdische waren, die ihn in den Schoß der Familie Hase praktiziert hätten und das einer besonderen Mission wegen. Die Lebenssituation der Familie Hase ist ins Prekäre abgestürzt – teilweise weil die äußeren Umstände übel sind, teilweise aus rein eigenem Verschulden.

Ein unvorstellbares Familienchaos
Vater Hase (Kristoffer Nowak) wird arbeitslos, schämt sich dafür und fährt untertags mit öffentlichen Verkehrsmitteln kreuz und quer durch die Stadt, damit es niemand merkt. Der älteste Sohn (Tom Hospes) handelt mit Waffen. Jeannot, sein jüngerer Bruder (Raphael Kübler), schließt sich einer Terroristengruppe an und wird von der Justiz gesucht. Auch die Ehen der gut versorgt geglaubten Töchter Marie und Lucie (Ulrike Lasta und Sara Nunius) scheitern. Sie alle fliehen zu Mama (Petra Alexandra Pippan) in die beengte Wohnung ihrer Kindheit. Mama ist in diesem Chaos die Konstante. Sie treibt, obwohl der Gerichtsvollzieher ununterbrochen vor der Türe steht, immer wieder Essbares auf. Zu all dem zieht noch die einsame Nachbarin Frau Dupperi (Jan Schreiber) bei der Familie Hase ein.

Kluge Gesellschaftskritik mit sehr viel Humor
Die 1947 geborene französische Filmemacherin und Schriftstellerin Coline Serreau, aus deren Feder unter anderem auch die Erfolgskomödie „Drei Männer und ein Baby“ stammt, verortet Familie Hase irgendwo zwischen sozialer Abstiegsangst und optimistischer Überlebenskunst. Dabei schlägt sie mit ihrer Farce aus dem Jahr 1992 eine Brücke zwischen einer sehr klugen Gesellschaftskritik, in der souverän Anregungen von Alfred Jarry, Bert Brecht sowie auch von „E.T.“ verarbeitet sind, und liebevoll-skurril gezeichneten Figuren, die von einem Missgeschick schon in das nächste stolpern.

„Hase Hase“ wird noch bis Mai gespielt
Die Regie für die Landestheater-Produktion von „Hase Hase“ wurde in die erfahrenen Hände von Susi Weber gelegt. Die Premiere des Stücks findet am Sonntag in den Kammerspielen Innsbruck statt und wird bis zum 13. Mai, mit einer Spieldauer von 2 Stunden und 40 Minuten, aufgeführt.

Weitere Informationen und Ticketpreise findet man unter: www.landestheater.at

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