Vor Formel-1-Auftakt

Schock in Schwarz! Fehlt Mercedes ganze Sekunde?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff

(Bild: GEPA pictures)

In vier Tagen startet die Formel 1 in Bahrain in ihre 74. WM-Saison. Siegerwartungen wären bei Mercedes „übertrieben“. Teamchef Toto Wolff sieht bei Red Bull Racing ein „noch besseres Auto“.

„Die Stoppuhr lügt nie - genau das ist es, was wir an der Formel 1 lieben. Am Samstag werden wir im Qualifying einen echten Eindruck vom Kräfteverhältnis erhalten. Ich bin gespannt, was das Wochenende bringt.“ Ein Satz von Mercedes-Teamchef Toto Wolff zum gleichen Zeitpunkt vor genau einem Jahr, ebenfalls in Bahrain. Damals reichte es in der Quali für Lewis Hamilton zu Platz fünf mit sieben Zehntel Rückstand auf die Pole.

Droht heuer der große Schock in Schwarz - fehlt den „Sternfahrern“ gar eine ganze Sekunde auf Titelverteidiger Red Bull Racing? „Der Longrun von Perez am zweiten Testtag bei großer Hitze war beeindruckend“, gibt auch Wolff zu, der aber abgesehen von den vielen Parametern, die ja keiner kennt (Benzinmenge, Reifendruck etc.), hofft, dass sich das Kräfteverhältnis zur abendlichen Startzeit (18 Uhr in Manama) etwas verändert. Trotzdem sagt Wolff klipp und klar: „Red Bull hat Verstappen und Perez ein noch stärkeres Auto hingestellt, wobei für Perez kein Weg an Verstappen vorbeiführen wird.“

Red-Bull-Pilot Sergio Perez

(Bild: APA/AFP/Giuseppe CACACE)

Mercedes, das mit Beginn der Hybrid-Ära 2014 eine unglaubliche Erfolgsserie hingelegt hat (acht Marken- und sieben Fahrer-WM-Titel), hat bei den Testfahrten unterschiedliche Set-up-Einstellungen probiert, trotzdem gelang es nie, das Auto richtig auszubalancieren. „Wir müssen die DNA des Autos besser verstehen“, heißt es von Mercedes-Seite. Punkto Saisonauftakt in Bahrain schrillen aber die Alarmglocken. Im Longrun fehlen auf Red Bull fünf bis sieben Zehntel, vielleicht sogar noch mehr. Daher sagt auch George Russell, der im Vorjahr in Brasilien seinen ersten Grand Prix gewinnen konnte: „Wir glauben wirklich, dass wir definitiv ein Auto haben werden, das in der Lage ist, um Siege zu kämpfen, aber wenn das schon in Bahrain passieren würde, wäre das ein bisschen weit hergeholt. Einen Sieg zu erwarten, wäre schlichtweg übertrieben. Aber wir kennen die Leidenschaft im gesamten Team, wie gesagt: Ich glaube an die Chance, sie wird sich uns bieten.“ Für seine Fahrer hat Toto durchwegs lobende Worte: „Sie beeindrucken mich immer wieder aufs Neue.“