Die Bergretter aus Achenkirch in Tirol kamen am Wochenende fast gar nicht zur Ruhe. In zwei Nächten hintereinander suchten bzw. retteten sie direkt an der bayrischen Grenze drei verletzte bzw. erschöpfte deutsche Wanderer.
Gegen 19 Uhr gab es am Sonntag bei Ortsstellenleiter Sandro Huber Alarm. Eine Deutsche (28), die von bayrischer Seite eine Wanderung nach Achenkirch unternommen hatte, ist - wie berichtet - am Rückweg abgestürzt. „Dabei wurde die Frau bewusstlos“, sagt Huber. Als sie gegen 19 Uhr wieder zu sich kam, steckte sie wegen einer schweren Beinverletzung fest. Es gelang ihr noch, mit dem letzten Rest Akku einen Notruf abzusetzen. Dann gab das Handy freilich seinen Geist auf, ihre Position war schwer auszumachen.
Die Koordinaten, die wir für die Suche erhielten, halfen uns kaum weiter.
Sandro Huber, Ortsstellenleiter Bergrettung Achenkirch
„Die Koordinaten, die wir für die Suche erhielten, halfen uns kaum weiter“, schildert Huber. So startete eine zwölfköpfige Suchmannschaft fast ins Blaue zur bayrischen Grenze. „Wir fuhren mit dem Quad zur Halslalm, von wo zwei Bergretter mit Ski die Suche fortsetzten.“
Ein weiterer Suchtrupp begab sich weiter Richtung Bayern, um eine Drohne zu starten. „Wir fuhren dann auf einem Forstweg zur verfallenen Silberberghütte“, erzählt Huber. Dabei versuchten die Bergretter immer wieder, durch Schreie auf sich aufmerksam zu machen – vorerst ohne Erfolg. „Erst am Rückweg vernahmen wir dumpfe Rufe einer Person, ohne jemanden zu entdecken.“
Fußspuren im Schnee entdeckt
Die Bergretter auf Skiern fanden in der Folge Fußspuren, so ließ sich der Suchbereich eingrenzen. Gegen 23.20 Uhr antwortete die Frau erneut auf Rufe – dieses Mal erkennbar! Sie befand sich schließlich rund 50 Meter oberhalb des Weges. „Durch das Licht der Drohne war sie auf uns aufmerksam geworden“, freut sich Huber. Die mittlerweile auch verständigte Bergwacht Lenggries transportierte die verletzte Frau ab.
Bayrische Kollegen baten um Unterstützung
Übrigens war schon die Nacht auf Sonntag für die Achenkircher Bergretter stressig. Sie mussten hinter der bayrischen Grenze bei der Blaubergalm zwei erschöpfte Wanderer in Sicherheit bringen. Die bayrischen Kollegen hatten die Tiroler angefordert. Nun ist ausschlafen angesagt
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