Wieder Terror-Prozess in Graz: 44-Jähriger in Graz wohnhafter Tellerwäscher soll Mitglied der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ in Syrien gewesen sein. Ihm werden von einem Zeugen terroristische Straftaten - darunter auch Mord - zur Last gelegt. Der Familienvater will zur Tatzeit gar nicht in Syrien gewesen sein. In den späten Abendstunden fiel das Urteil: 15 Jahre Haft.
Nicht zum ersten Mal ist Graz Schauplatz eines Terror-Prozesses. Diesmal geht es um die „Volksfront zur Befreiung Palästinas". Zahlreiche Selbstmordanschläge und Flugzeugentführungen sollen auf das Konto der Extremisten gehen. Ein Staatenloser, der sich selbst als syrischer Palästinenser bezeichnet, ist angeklagt, weil er dieser Untergrundorganisation von 2004 bis 2012 angehört und terroristische Straftaten begangen (darunter Mord) haben soll.
Bei Terror-Aktion gab es viele Tote
Ein Zeuge, der in das Visier des steirischen Verfassungsschutzes geraten war, belastet den 44-Jährigen schwer. Er will beobachtet haben, wie der Familienvater 2011 in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit anderen Terror-Anhängern von einem Dach auf Demonstranten geschossen hat. Bei der Aktion sollen damals mehrere Menschen getötet worden sein.
Der Volksfront werden mehrere Bombenattentate zugeschrieben. Darunter der Absturz der Swissair 330 mit 47 Toten.
Die Staatsanwältin
Die Verteidigerin bezeichnete den Zeugen als unglaubwürdig. „Er will meinen Mandanten auf dem Dach eines vier- oder fünfstöckigen Hauses erkannt haben, während auf ihn geschossen wurde. Da hätte ich andere Sorgen.“ Zudem sei der Tellerwäscher zu dem Zeitpunkt gar nicht in Damaskus gewesen, was auch ein Dokument belege.
15 Jahre Haft
Am späten Abend fiel das Urteil: 15 Jahre Freiheitsstrafe für den Angeklagten, er wurde noch im Verhandlungssaal verhaftet (wegen Fluchtgefahr). Nicht rechtskräftig.
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