Krankheitswelle

Ärzte warnen: Scharlach ist auf dem Vormarsch

Steiermark
03.01.2023 18:00

Durch die Steiermark rollt schon die nächste Krankheitswelle. Ein altbekannter Erreger schlägt bei Kindern nun mit voller Wucht zu. Unter welchen Umständen kann Scharlach gefährlich werden?

Hohes Fieber, Schluckbeschwerden, angeschwollene Mandeln, oft auch die auffällige „Himbeerzunge“ - das sind die klassischen Symptome von Scharlach. Eine altbekannte Krankheit, die meist Kinder befällt und die momentan durch ganz Europa rollt.

WHO mahnt zur Vorsicht
Die Weltgesundheitsorganisation WHO mahnte kurz vor Weihnachten gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde der EU zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber der Krankheit. In Großbritannien sollen sogar wegen falscher Behandlung in diesem Winter schon neun Kinder daran gestorben sein.

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Scharlach haben wir in der aktuellen Intensität und in dieser Häufigkeit in den vergangenen zehn Jahren nicht gesehen.

Dr. Alexander Moussa, Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der Ärztekammer

Auch vor der Steiermark macht die aktuelle Welle nicht Halt. „Ja, wir haben derzeit eine gewaltige Scharlach-Welle“, bestätigt Dr. Alexander Moussa, Hausarzt in Hartberg und Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der steirischen Ärztekammer. „Das ist an und für sich nicht schlimm, gehört aber in jedem Fall mit einem Arzt abgeklärt.“

Antibiotika helfen gut
Scharlach wird von Streptokokken ausgelöst und ist mit Antibiotika recht einfach unter Kontrolle zu bringen. Unbehandelt kann es aber schwere Langzeitfolgen für Herz oder Gelenke haben. Zudem sind Erkrankte ohne Antibiotika drei Wochen ansteckend - also auch dann noch, wenn die eigentliche Krankheit schon hinter einem liegt.

Dass die Scharlach-Welle rasch abebbt, ist nicht zu erwarten. Über die Feiertage konnte sich die hoch infektiöse Krankheit gut ausbreiten und wird ab kommendem Montag damit auch in die Klassenzimmer und Kindergärten getragen.

4 Fragen zu Scharlach

Welche Symptome hat man bei Scharlach?
Die häufigsten Symptome sind Schluckbeschwerden, gerötete Wangen und hohes Fieber. Nach einigen Tagen bildet sich oft ein Hautausschlag und die Zunge färbt sich knallrot.

Wie muss man die Krankheit behandeln?
Der Hausarzt verschreibt im Regelfall Antibiotika. Durch die Medikamente sind Erkrankte binnen 24 Stunden nicht mehr ansteckend und werden rasch gesund. In Apotheken ist derzeit aber Geduld gefragt, weil nicht alle Medikamente lieferbar sind.

Wann kann Scharlach gefährlich werden?
Unbehandelter Scharlach kann schwere Folgen für Nieren, Gelenke oder Herz haben. In schlimmen Fällen kann es nicht behandelt sogar zu einer lebensbedrohlichen Streptokokken-Sepsis kommen.

Gibt es eine Impfung gegen die Krankheit?
Nein, es gibt derzeit keine Impfung. Zudem kann man mehrmals im Leben an Scharlach erkranken, weil es verschiedene Typen der Scharlach auslösenden Streptokokken gibt, die jeweils unterschiedliche Giftstoffe absondern.

Im LKH Graz konnte man bislang „noch keinen signifikanten Anstieg“ an Scharlachpatienten feststellen. Grund dafür ist der unermüdliche Einsatz der Hausärzte, wie Moussa erklärte: „Wir fangen das sehr gut ab.“

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