Die Fans sind das Herz der „Krone“-Fußballerwahl. Wir stellen im Rahmen der 56. Auflage unserer Traditionswahl ganz besondere Anhänger vor. Den Anfang macht Edel-Rapidler Charly Wendtner: „Grün-Weiß hat mein Leben quasi komplett verändert.“
In seinem Gasthaus in St. Pantaleon im Bezirk Amstetten wird am häufigsten der grün-weiße Burger nach Art des Hauses und das Steffen-Hofmann-Bier bestellt. Charlys Replik ist ein lautes Danke, das im Stadion sonst nach einem Tor und der Ansage des neuen Spielstands zu hören ist. Viele Gäste antworten schlagfertig mit einem kräftigen „Bitte“. Seit 2007 heißt Wendtners Gasthaus, das seit 300 Jahren im Familienbesitz ist, „Zum Rapidwirt“.
Sein Arbeitsgewand ist ein spezielles Rapid-Dress („davon habe ich 20 Stück“). Teller, Gläser, Häferl, Lichtschalter, die Registrierkassa und vieles mehr tragen das Rapid-Logo. Der 59-Jährige, der auch Landwirt ist und natürlich einen grün-weißen Traktor hat, erzählt: „1973 als Zehnjähriger begann meine Begeisterung für Sport und Rapid im Speziellen. Mein erstes Idol war Hans Krankl. Da meine Adoptiveltern mit dem Kicken aber nichts am Hut hatten und ich daheim viel mitarbeiten musste, war ich erst am 30. März 1989 das erste Mal im Hanappi-Stadion. Es war gleich ein Derby gegen die Austria. Auch wenn es 0:0 endete, werde ich es nie vergessen.“ Seit 2008 hat Wendtner ein Abo: „Ich hole jetzt das nach, was früher nicht möglich war.“ Seinen alten Abo-Sitz im St. Hanappi hat er mit mehreren anderen Sitzen erworben: „Damit will ich bald in meinem Gastgarten eine besondere Ecke gestalten.“
Sein Herzensklub hat sein Leben in zwei Punkten massiv verändert: „Einmal habe ich meine Flugangst verloren. Durch meine Freundschaft zu Gernot Lechner, dem Bürgermeister von Winklarn, flog ich 2009 im Rapid-Flieger mit der Mannschaft zum Europapokal-Auswärtsspiel in Larnaka mit. Seitdem bin ich bei 41 Europacup-Auswärtsreisen in Serie dabei gewesen.“ Eine davon führte ihn am 26. August 2010 zum Match in Birmingham gegen Aston Villa. Vor dem Anpfiff sagte er nach einigen Spritzern: „Wenn wir wie im Vorjahr hier erneut aufsteigen, laufe ich nächstes Jahr den Halbmarathon in Linz.“ Damals wog der Obmann des Fanklubs Grün Weiß Enns-Donauwinkel knapp 105 kg. Am 11. April 2011 absolvierte er den Halbmarathon in Linz mit 77,5 kg. „Seitdem“, erzählt der Rapidwirt, „bin ich 29 Halbmarathons, davon 23 unter zwei Stunden, gelaufen. Grün-Weiß hat mein Leben quasi komplett verändert.“
Bei der „Krone“-Fußballerwahl ist dieses Mal Guido Burgstaller sein Favorit. Sein größter Liebling ist aber Steffen Hofmann: „Er ist ein herrlicher Familienvater, ein super Mensch und ein super Fußballer.“ Bei Charlys 50er war Steffen Überraschungsgast. Hofmanns frühere Rückennummer elf hat der Rapidwirt mit den Buchstaben SCR in sein Auto-Kennzeichen integriert. Mehr Rapid geht nicht.
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