Umweltanwalt fordert:

Bei Tirols Kraftwerken „Ländle als Vorbild nehmen“

Tirol
26.11.2022 18:00

Walter Tschon, der stellvertretende Landesumweltanwalt von Tirol, betont gegenüber der „Tiroler Krone“: „Große Wasserkraftwerke ja, aber nur nach Vorarlberger Beispiel.“ Kleineren Anlagen erteilt er weiterhin eine Absage.

Zur seit Monaten anhaltenden Energiekrise nimmt Walter Tschon, der stellvertretende Landesumweltanwalt in Tirol, Stellung. Er betont, dass „ich ausdrücklich die Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern wie Solarthermie, Fotovoltaik, Wärmepumpe, Biomasse, Biogas, Kraft-Wärme-Kopplung, Elektromobilität und Wasserkraft unterstütze und befürworte“. Bei Letzterem nimmt er jedoch eine klare Einschränkung vor und spricht sich lediglich für große Wasserkraftwerke aus, aber nur dann, „wenn diese umweltoptimiert geplant werden“. Hier sollen sich die Verantwortlichen ein Beispiel an Vorarlberg nehmen.

„Kopswerk II“ als Vorzeigemodell
Konkret nennt Tschon das von der illwerke vkw AG betriebene „Kopswerk II“, ein Pumpspeicherkraftwerk in Gaschurn im Montafon: Es ist ein so genanntes Kavernenkraftwerk, das sich dadurch auszeichnet, dass die gesamte Anlage im Berg untergebracht ist. Von außen sind lediglich die Zufahrt in den Berg sowie die Schaltanlage sichtbar. Die Natur bleibt somit nahezu unberührt. Für ein derartiges Projekt käme von Tschon grünes Licht.

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Es werden 800 Gewässerabschnitte in Tirol durch Restwassersituation, Entsanderspülungen, Verbauungen und Wehranlagen großteils erheblich belastet, um lediglich 3,7 Prozent Stromerzeugung zu generieren.

Walter Tschon

„800 Kleinkraftwerke produzieren 3,7 Prozent“
Indes erteilt er – wie schon in der Vergangenheit – Kleinwasserkraftwerken mit einer Leistung von bis zu 500 KW eine Absage. „800 solcher Anlagen produzieren derzeit in Tirol nur 3,7 Prozent der gesamten Stromerzeugung aus Erneuerbaren. Die restlichen 160 mittleren und großen Anlagen generieren 92%“, rechnet er vor. „Es werden also 800 Gewässerabschnitte in Tirol durch Restwassersituation, Entsanderspülungen, Verbauungen und Wehranlagen großteils erheblich belastet, um lediglich 3,7 Prozent Stromerzeugung zu generieren“, schüttelt Tschon den Kopf.

Abschließend meint er, dass „es gilt, den Fokus auf den Ausbau und die Erhaltung bestehender Anlagen zu legen und auch Revitalisierungen von Kleinwasserkraftwerken vorzunehmen“, um auf eine zusätzliche Zerstörung des Ökosystems zu verzichten.

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