„Postenschacher und unklare Finanzen“ kritisiert Zwettls SPÖ-Bezirksvorsitzender Herbert Kraus an einem der größten Glasfaserprojekte Niederösterreichs. Dass das Vorzeigeprojekt dringend benötigte Infrastruktur in zehn Waldviertler Gemeinden herstellt, bestreitet aber niemand. Ganz anders sieht das ÖVP-Bürgermeister Christian Laister.
Zehn Gemeinden im Waldviertler Bezirk Zwettl - neun von ÖVP-Bürgermeistern geführte und die in SPÖ-Hand befindliche Gemeinde Bärnkopf - starten im nächsten Jahr eines der größten Glasfaser-Projekte des Landes. Für 15.000 Einwohner werden mehr als 800 Kilometer Internet-Kabel in herausforderndem Gelände verlegt, die Kosten dafür auf knapp 70 Millionen Euro geschätzt. Es ist das herausforderndste Infrastrukturprojekt der Region seit Jahrzehnten, betonte Christian Laister, Obmann des Betreibervereins und ÖVP-Stadtchef von Groß Gerungs.
Das will SPÖ-Bezirksvorsitzender Herbert Kraus gar nicht infrage stellen. Aber: „Obwohl die Gemeinden eine Gesellschaft gründen, wissen sie noch immer nicht, welche Fixkosten auftreten, wer die beiden Geschäftsführer sind und wie der Gewinn verwendet werden soll“, empört sich Kraus, der auch Gemeinderat in Arbesbach ist.
Das ist wieder typisch Volkspartei. Ein Projekt wird von öffentlicher Hand gefördert, sie verteilen die Posten ohne öffentliche Ausschreibung einfach intern. Das ist eine Sauerei!
Herbert Kraus, Bezirksvorsitzender der SPÖ in Zwettl
„Der Grundsatzbeschluss wurde von den Gemeinden gefällt, die Gesellschaft ist gegründet, und vier Vertreter pro Gemeinde sind mit an Bord“, entgegnet Laister. Man habe bereits Top-Kräfte gefunden. Was man in 20 Jahren mit dem Gewinn machen solle, wolle man heute noch nicht den künftigen Verantwortlichen vorschreiben. Denn, wie die Dinge dann liegen und was man dann benötigt, könne man aus heutiger Sicht nicht sagen.
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