In Kindberg und Leoben sorgen Steinbrüche für Kritik bei Anrainern. Die Bewohner haben auch schon Ideen, wie sie dagegen vorgehen werden.
Eine Siedlung am Waldrand, grün und weit genug entfernt von den Industriebetrieben des Mürztals. Aber es gibt Unruhe in Kindberg-Hadersdorf: „Ein Steinbruch ist genug!“, steht auf einem großen Plakat.
Unweit des ersten Steinbruchs im Wald könnte ein zweiter entstehen. „Der Wald wäre dann weg“, sagt Christian Zöscher. Der Anrainer hat gemeinsam mit anderen die Initiative „Ins Gras beißen“ gegen Bodenversiegelung und Abholzung gegründet. Er fürchtet „noch mehr Verkehr auf den engen Straßen, Staub und Lärm“. „Wir werden massiven Widerstand leisten“, sagt Zöscher.
Politik tut sich schwer
Die Politik kann in diesem Fall wohl kaum etwas ausrichten. Der Kindberger Bürgermeister Christian Sander kündigt zwar an, aktiv werden zu wollen - das Waldstück ist allerdings Privatgrund und liegt in der Nachbargemeinde St. Lorenzen.
Deren Bürgermeisterin Petra Weberhofer meint zur „Krone“: „Am 21. November findet eine Besprechung statt. Erst dann kann ich etwas dazu sagen.“ Zuerst müssen auch noch Gesteinsproben entnommen werden.
Nach Unfall ist Steinbruch wieder in Betrieb
Ähnlich geht es den Anrainern in Leoben-Leitendorf. 2021 regneten bei einer Sprengung am Steinbruch Galgenberg Brocken auf die Siedlung nieder. Eine Person wurde leicht verletzt. Daraufhin gründete sich eine Interessensgemeinschaft, die auch Lärm und Staub kritisiert.
Wir haben der Stadt Leoben Vorschläge gemacht, wie man den Steinbruch anders nutzen könnte - etwa mit Fotovoltaik, Windrädern oder als Erlebnisberg. Die Lebensqualität in diesem Stadtteil leidet massiv unter dem Steinbruch.
Johann Burghardt, Interessensgemeinschaft für den Erhalt und zur Förderung der Lebensqualität und Sicherheit in Leitendorf
„Trotz des neuen Sicherheitskonzepts gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor weiteren Unfällen“, sagt Anrainer Johann Burghardt. Im Frühjahr will die Initiative protestieren.
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