Hirnforschung

Spezielle Zellen sorgen für Ordnung im Gehirn

Gesund Aktuell
01.08.2022 14:00

Unser Gehirn ist wie ein Straßennetz, in dem verschieden Informationsstörme zusammenlaufen. Diese müssen geregelt werden, sonst kommt es zu Problemen. Ein spezieller Mechanismus verhindert etwa, dass sich Wahrnehmung und Erinnerung vermischen. 

Wie können die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnarealen gesteuert und die sich ständig verändernden Informationsströme störungsfrei verarbeitet werden? Dieser Frage gingen Wissenschafter der Abteilung für Kognitive Neurobiologie des Zentrums für Hirnforschung an der MedUni Wien in einer aktuellen Studie nach. Dabei fanden sie Folgendes heraus: Ein spezieller Zelltyp (Neurogliaformzellen) im sogenannten CA1-Bereich des Hippocampus, einer zentralen Schaltstelle des Gehirns, ist dafür verantwortlich, dass dort zusammenlaufende Informationen nicht durcheinandergeraten.

„Ampel“ regelt Informationsströme
„In unseren präklinischen Experimenten haben wir nun entdeckt, dass diese Zellen durch kurzzeitige Hemmung anderer Zelltypen dafür sorgen, dass gegenwärtige Wahrnehmung und Erinnerungen an vergangene Erlebnisse sowohl getrennt voneinander, aber auch kombiniert, verarbeitet werden können“, erläutert Studienautor Assoc. Prof. Balint Lasztoczi, PhD. Bei verschiedenen neuropsychiatrischen Erkrankungen - wie beispielsweise Schizophrenie oder Autismus - läuft die Regulierung der unterschiedlichen Informationsströme nicht fehlerfrei ab. In diesem Zusammenhang geben die aktuellen Ergebnisse aus der MedUni-Wien-Studie Hoffnung für die Entwicklung neuer Behandlungsoptionen. Daher soll in weiterer Folge nun auch erforscht werden, wie sich die Neurogliaformzellen entsprechend beeinflussen lassen.

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