Second Life

Indische Tuktuks bekommen Audi-e-tron-Batterien

Motor
16.06.2022 12:00

Wer an indische Straßen denkt, denkt automatisch auch an Tuktuks, diese traditionellen Autorikschas. Und hat gleichzeitig den knatternden Sound im Ohr sowie die Auspuffabgase in der Nase. Doch längst fahren sie auch elektrisch. Drei von ihnen bekommen Batterien aus Audis e-tron-Testflotte. Second Life im Zweite-Welt-Land, sozusagen.

(Bild: kmm)

Das deutsch-indische Start-up Nunam bringt Anfang nächsten Jahres diese drei elektrischen Rikschas auf Indiens Straßen. Das Projekt soll zeigen, wie Module aus Hochvoltbatterien nach ihrem Einsatz im Auto weiterverwendet und im Alltag als Second-Life-Anwendung genutzt werden können. Auch sollen die Erwerbschancen von Frauen in Indien gestärkt werden: Ihnen werden die E-Rikschas für den Transport selbst produzierter Waren zur Verfügung gestellt.

„Eine Autobatterie ist auf ein gesamtes Autoleben ausgelegt, doch selbst nach dem Ersteinsatz im Fahrzeug verfügen sie noch über einen großen Teil ihrer Leistung“, erklärt Prodip Chatterjee, Co-Gründer von Nunam. „Für Fahrzeuge mit geringeren Anforderungen an Reichweite und Leistung sowie geringerem Gesamtgewicht sind sie äußerst vielversprechend. Wir setzen Elektroauto-Batterien in diesem Second-Life-Projekt erneut in Elektrofahrzeugen ein, quasi als eine leichtere Form der Elektromobilität. So möchten wir herausfinden, wie viel Leistung die Batterie in diesem anspruchsvollen Anwendungsfall noch bereitstellen kann.“

E-Tuktuks im Moment nicht umweltfreundlich
Elektrisch betriebene Rikschas sind auf den Straßen des Subkontinents zwar schon heute keine Seltenheit. Doch fahren sie häufig mit Blei-Säure-Batterien, die eine relativ kurze Lebensdauer haben und dann oft nicht fachgerecht entsorgt werden.

Außerdem laden die Tuktuk-Fahrer in Indien ihre Fahrzeuge vor allem mit Strom aus dem öffentlichen Netz, das dort einen hohen Kohlestrom-Anteil aufweist. Auch dafür hat Nunam eine Lösung: Der Strom, der in die E-Rikschas geht, kommt aus Solarladestationen. Die Solarpanels befinden sich auf den Dächern des örtlichen Projektpartners. Tagsüber lädt die Sonne die Batterie als Pufferspeicher mit Energie auf, abends wird der Strom von dort weiter in die Rikschas übertragen. Dadurch wird die Fahrt lokal weitestgehend CO2-emissionsfrei. Alle Daten, die mit der E-Rikscha gesammelt werden, werden potenziellen Nachahmern auf der Open-Source-Plattform circularbattery.org zur Verfügung gestellt - nachmachen ausdrücklich erwünscht.

Gefördert wird das gemeinnützige Start-up mit Sitz in Berlin und Bangalore von der Audi-Umweltstiftung. Nunam hat die drei Prototypen in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsteam in Neckarsulm entwickelt. (aum)

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(Bild: kmm)



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