Mit der Queen den eigenen Geburtstag feiern? Was für die allermeisten Menschen wie ein Märchen klingt, wird für ein Mädchen aller Voraussicht nach wahr: Auf Schloss Windsor dürfte Lilibet Diana Mountbatten-Windsor an diesem Samstag (4. Juni) Königin Elizabeth II. treffen. Und das, obwohl die Kluft zwischen den Royals in London und Harry und Meghan nach dem „Megxit“ tiefer denn je ist. Beim Dankgottesdienst am Freitag waren sie trotzdem dabei, beim Volk waren nicht nur Jubelstimmen zu hören.
Zwei Jahre lang warteten die Briten auf diesen Moment und das erste Zusammentreffen von Prinz Harry und Meghan mit der royalen Familie. Die private Zusammenkunft könnte eine von vielen erhoffte Annäherung zwischen Lilibets Eltern Prinz Harry und Herzogin Meghan auf der einen und dem Rest der Royal Family auf der anderen Seite einleiten. Als Friedensgeste bezeichneten britische Medien den Besuch der Familie, die in die USA ausgewandert war.
Der Graben ist tief, und das liegt nur in geringem Maße an den 8765 Kilometern, die der neue Familiensitz Montecito in Kalifornien von der Queen-Residenz Windsor entfernt liegt.
Queen ließ Harry und Meghan in ihrer Limousine abholen
Das könnte sich nun ändern. Treibende Kraft ist offenbar die Queen selbst. Die Monarchin habe angeordnet, die Familie Sussex, die mit einem Privatjet in England landete, mit ihrer Limousine vom Flugplatz abzuholen. Die Königin gilt als weitestgehend unbelastet in dem Konflikt, auch weil Harry und Meghan ihr stets ihre Hochachtung versichert und sie nie angegriffen haben.
In ihrem längst berühmt-berüchtigten Interview mit US-Moderatorin Oprah Winfrey im März 2021 hatten Meghan und Harry schwere Geschütze gegen den Palast aufgefahren. Von mangelnder Unterstützung, Suizidgedanken und Rassismus war die Rede. In weiteren Einlassungen untermauerte das Paar die Vorwürfe. Vor allem das Verhältnis von Harry mit Vater Prinz Charles und Bruder Prinz William soll ziemlich zerrüttet sein. Kurze Visiten des 37-Jährigen brachten bisher keine Entspannung.
Harry und Meghan bei Dankgottesdienst dabei
Freitagmittag fand zu Ehren der Queen ein Dankgottesdienst in London statt. Zu Gast waren auch Prinz Harry und Herzogin Meghan, die am Vortag bei der „Trooping The Colour“-Parade nicht am Balkon des Buckingham Palace stehen durften - sie gelten nicht mehr als „working royals“. Bei ihrer Ankunft wurde nicht nur gejubelt, auch Buhrufe waren zu vernehmen. Obwohl die beiden in der St. Paul‘s Cathedral buchstäblich in die zweite Reihe verbannt wurden, standen sie schon vor der Messe im Mittelpunkt. Das lag unter anderem an Meghans stilsicheren Outfit: Sie begeisterte in einem cremefarbigen Ensemble mit Hut und stahl sogar Herzogin Kate die Show.
Allerdings war von einer Versöhnung von Harry und dessen Bruder Prinz William nichts zu spüren. Die beiden Parteien - William war mit seiner Frau Catherine erschienen - wurden voneinander ferngehalten, um einen neuerlichen Eklat zu vermeiden. Zu einem Gespräch zwischen den Paaren kam es nicht. Die Stimmung gilt als weiterhin eisig. Auch mit Charles und Camilla trafen die Sussexes nicht zusammen, sie wurden separat verabschiedet.
Es war das erste Mal, dass Harry und Meghan, die jetzt in Kalifornien leben, neben den Windsors in der Öffentlichkeit zu sehen waren, seit sie vor zwei Jahren die Monarchie verließen, um ein neues Leben in den USA zu beginnen.
Video: Herzogin Meghan strahlt in der Kirche
Es ist also ein etwas merkwürdiger Zustand, in dem sich Harry und Meghan bei den viertägigen Jubiläumsfeiern befinden. Sie sind Familienmitglieder, aber so richtig dazu gehören sie doch nicht.
Meghan scherzte mit Queen-Enkelin Zara Tindall
Deutlich wurde das bei der Parade „Trooping the Colour“, dem Auftakt des Festreigens. Überraschend waren die Eheleute dabei, verfolgten die Militärschau aus einem Prunkbau heraus an der Seite anderer Royals. Der Sender Sky News veröffentlichte Fotos, die Meghan scherzend mit den Töchtern von Queen-Enkelin Zara Tindall sowie das Paar im Gespräch mit Queen-Cousin Herzog Edward von Kent zeigen. Doch im Gegensatz zu seinem Vater und Bruder trug Harry einen Anzug und keine Militäruniform. Denn seine Ehrentitel musste er abgeben, was ihn sehr geschmerzt haben soll.
Nun kommt es zum mit Spannung erwarteten Privattreffen mit der Queen. Schon frohlocken britische Medien, die Audienz könne den Weg bereiten für eine weitreichende Aussöhnung. Ein Zeichen dafür wäre, wenn Harry und Meghan bei dem Anlass die kleine Lilibet taufen lassen würden. Entsprechende Gerüchte kursieren in London seit Tagen.
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